Beatrix Mittermann
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Kommunikationsfähigkeit ist eine wichtige Sozialkompetenz im Arbeitsleben. Hier bekommst du Tipps, wie du den Soft Skill erfolgreich einsetzt.
Unter Kommunikationsfähigkeit versteht man die rhetorische Fähigkeit, den Willen und die Bemühung, mit anderen in Kommunikation zu treten. Dafür reicht es nicht aus, sich klar und unmissverständlich auszudrücken. Auch Zuhören und angemessen auf das Gesagte anderer reagieren zu können, ist Teil der Kommunikationsfähigkeit.
Fasst man die Definition weiter, so sind auch Durchsetzungsvermögen, Überzeugung sowie ein adäquater Umgang mit Herausforderungen wesentlich.
Viele bekannte Persönlichkeiten haben sich mit Konzepten der Kommunikation auseinandergesetzt, unter anderem der Psychologe Schulz von Thun, der das Kommunikationsquadrat und die vier Seiten einer Nachricht geprägt hat sowie der Philosoph Paul Watzlawick, der die 5 Axiome der Kommunikation aufgestellt hat, von denen das wohl bekannteste lautet: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
Kommunikationsfähigkeit ist in allen Lebensbereichen wichtig, da sie die Grundlage des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit darstellt. Ohne Kommunikation sind wir von der Außenwelt abgeschnitten und als soziale Wesen ist der Kontakt mit anderen ein wesentliches Merkmal unseres Lebens.
Im beruflichen Kontext ist Kommunikationsfähigkeit essenziell, da die Arbeit erfordert, im ständigen Austausch mit anderen zu sein. Ohne Kommunikation gäbe es keine Anweisungen, keine Abstimmungen, keine Aufgabenverteilung, keinen Austausch, kein Feedback – kurzum: kein Miteinander. Und das betrifft nicht nur das Miteinander innerhalb eines Unternehmens, sondern wirkt sich auch auf den Umgang mit Kund*innen, Lieferant*innen und anderen Stakeholdern aus. Gute Kommunikation stärkt das gemeinsame Arbeiten, sorgt für effiziente Arbeitsabläufe und hilft beim Teambuilding.
Doch was macht gute Kommunikationsfähigkeit aus? Dafür reicht es nicht, nur kommunikativ zu sein, also häufig an Konversationen teilzunehmen, es kommt auch darauf an, wie kommuniziert wird. Es ist wesentlich, wie jemand seinen Standpunkt, seine Gefühle oder Ideen ausdrückt. Auch konstruktives Feedback, Empathie und aktives Zuhören sind wichtige Elemente des Soft Skills.
Befindest du dich im Ausland kann es sein, dass dir neben Kommunikationsfähigkeit zudem auch interkulturelle Kompetenz abverlangt wird. Du kannst beispielsweise nicht in jedem Land gleich direkt kommunizieren. Die Art und Weise wie du etwas sagst, kann maßgeblichen Einfluss auf das Resultat des Gesprächs haben.
Wie wichtig gute Kommunikation ist, zeigt sich vor allem dann, wenn diese nicht stattfindet. Bei mangelnder Kommunikationsfähigkeit kann eine Reihe von Problemen auftreten. So kann es sein, dass man aneinander vorbeiredet und viel Zeit aufgewendet werden muss, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Zudem können Konflikte und Streitigkeiten auftreten, das Vertrauen kann verloren gehen und langfristig wirkt sich das auf die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen aus. Im schlimmsten Fall sind die Fronten irgendwann so verhärtet, dass der Kontakt komplett abbricht, weil man keine gemeinsame Basis mehr findet.
Wer trainieren möchte, kommunikationsfähiger zu werden, sollte zunächst wissen, wie Kommunikation funktioniert. Hierfür gibt es viele Kommunikationsmodelle, ein sehr bekanntes ist das 4-Ohren-Modell bzw. die vier Seiten einer Nachricht von Schulz von Thun.
Diesem Modell zufolge werden bei jeder Aussage insgesamt vier Botschaften übermittelt:
Ebenso wird jede Aussage auch auf vier verschiedenen Ohren gehört, die ebenfalls auf diesen vier Ebenen liegen. Wer sich das einmal bewusst gemacht hat, kann diese Information dafür nutzen, effektiver zu kommunizieren, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und besser zuzuhören.
Soft Skills sind ein wichtiger Bestandteil deiner Bewerbung. Doch wie schaffst du es, deine Kommunikationsfähigkeit im Anschreiben oder im Lebenslauf gut und vor allem “ohne Worthülsen” zu kommunizieren?
Vor dieser Herausforderung stehen viele Bewerber*innen und wir haben die Lösung: Beispiele. Es ist leicht zu schreiben, dass man gut kommunizieren kann. Wirklich glauben werden es Personaler*innen erst, wenn das Geschriebene durch Beispiele untermauert wird.
Wir haben hier einige Beispiel-Formulierungen für dich, die sich super im Anschreiben bzw. Motivationsschreiben einbauen lassen, um die Kommunikationsstärke zu unterstreichen:
Beispiel 1: Kundenkontakt
Im Kundenkontakt punkte ich damit, mich gut auf mein Gegenüber einzustellen und dessen Bedürfnisse schnell zu erkennen. Das hilft mir dabei, in Verkaufsgesprächen zu punkten und mit den richtigen Argumenten zu überzeugen.
Beispiel 2: Teamfähigkeit
Meine Arbeitsweise zeichnet sich durch hohe Teamfähigkeit aus. Das zeigt sich vor allem dadurch, dass ich mit allen auf Augenhöhe kommuniziere und viel Wert darauf lege, gemeinsam die bestmögliche Lösung für eine Problemstellung zu finden.
Beispiel 3: Führungskraft
Als Führungskraft ist es mir wichtig, mit offener und ehrlicher Kommunikation zu überzeugen. Nur wenn ich einen respektvollen und wertschätzenden Umgang vorlebe, kann sich dieser auch innerhalb des Teams etablieren und dazu beitragen, dass alle an einem Strang ziehen.
Um im Verlauf des Gesprächs gut zu kommunizieren, hilft es, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, um eine gute Basis für das Interview zu schaffen. Das beginnt mit der Wahl des Outfits für das Bewerbungsgespräch, wird gefolgt durch einen guten Händedruck und wird abgerundet durch ungezwungenen Smalltalk. So wirst du lockerer, gewinnst an Selbstvertrauen und das wirkt sich positiv auf das weitere Gespräch aus.
Beim Bewerbungsgespräch geht es um Selbstmarketing. Du musst es im Zuge des Gesprächs schaffen, mit deinen Stärken zu überzeugen und dich von der Konkurrenz abzuheben. Dafür braucht es eine gute Selbstpräsentation. Dabei solltest du mit dem Wichtigsten beginnen, denn du weißt nie, wie viel Zeit dir dafür zur Verfügung stehen wird. Punkten kannst du mit anschaulichen Beispielen für deine bisherigen Erfolge und deine Skills und wenn du dies auch noch mit den Anforderungen der Stelle verknüpfst bzw. herausstreichen kannst, was du ins Unternehmen einbringen kannst, dann hast du deinen Job gut gemacht.
Dein Interesse an der Stelle drückt sich nicht nur dadurch aus, was du sagst, sondern auch dadurch, wie du zuhörst und im richtigen Moment Fragen stellst. Wenn dir das Fragen beispielsweise auf Grund deiner Nervosität schwerfällt oder weil du eher zu den introvertierteren Bewerber*innen zählst, kannst du dir auch vorab bereits Fragen überlegen. Aber Achtung: Es ist ein absolutes No-Go etwas zu fragen, das bereits von deinen Interviewpartner*innen erwähnt wurde – denn das würde zeigen, dass du nicht aufmerksam zugehört hast.
Worte machen einen sehr geringen Prozentteil der Kommunikation aus. Viel wichtiger ist die Stimme sowie Körpersprache. Dazu zählen Mimik, Gestik, Körperbewegungen, aber auch der Blickkontakt. Du kannst also noch so überzeugend sprechen, wenn deine Körpersprache etwas anderes aussagt, hilft dir das alles nichts. Achte während des Bewerbungsgespräches daher darauf, den Augenkontakt zu halten, eine offene Armhaltung und gestikulierende Hände einzusetzen (nicht zu übertrieben) sowie eine stabile, leicht vorgelehnte Sitzposition einzunehmen und authentisch zu bleiben.
Reduziere deine Nervosität, indem du dich gut auf das Vorstellungsgespräch vorbereitest. Wir haben Bewerbungsfragen für dich zusammengeschrieben und erklären dir, wie du auf diese am besten reagierst und was Personaler wirklich wissen wollen.
Da Kommunikationsfähigkeit ein sehr wichtiger Social Skill ist, fragst du dich bestimmt, wie du deine Kommunikation als Stärke weiter ausbauen und stärken kannst. Wir haben Tipps für dich zusammengestellt, um deine Kommunikationsfähigkeit zu verbessern:
Nicht immer ist gleich deine Meinung gefragt. Kannst du auch zuhören, selbst wenn das Gesagte nicht deinen Ansichten entspricht, ohne gleich ins Wort zu fallen? Aktives Zuhören bedeutet, bewusst zuzuhören und den Standpunkt des Gegenübers zu ergründen. Nachrichten sind oft durch Emotionen und Beziehungen geprägt und nicht jeder schafft es, die eigentliche Botschaft auf den Punkt zu bringen.
Um deine Gesprächspartner*innen „ins Boot zu holen“, ist es notwendig, Empathie zu zeigen. Durch Paraphrasieren des Gesagten und gezieltes Nachfragen kann man seinem Gegenüber nicht nur ein gutes Gefühl geben, sondern auch das Anliegen näher ergründen, um im Anschluss adäquat zu reagieren. Zudem empfiehlt es sich, auf nonverbale Aspekte zu achten und diese bei Bedarf auch zu thematisieren.
In Situationen, in denen alles harmonisch ist, ist Kommunikation einfach. Kommunikationsfähigkeit zeichnet sich aber auch durch den Umgang mit Konfliktsituationen aus. Wenn zwei unterschiedliche Meinungen oder Ansichten aufeinanderprallen und es schwierig wird, muss man ruhig bleiben, um eine konstruktive Lösung zu finden. Das „aktive Zuhören“ ist eine Technik von vielen Techniken, die man in diesem Fall anwenden kann.
Kritik ist im deutschsprachigen Raum negativ konnotiert. Setzen wir uns mit dem Thema jedoch näher auseinander, stellen wir fest, dass konstruktive Kritik Arbeitsabläufe zunehmend vereinfacht und uns ermöglicht, zu lernen.
Ein sachliches und konstruktives Feedback zu geben, ist herausfordernd. Aus diesem Grund haben wir ein paar Tipps, die die Produktivität in deinem Unternehmen garantiert steigern:
Ein Teamplayer zu sein, wird in unserer globalen Welt zunehmend wichtiger. Du hast nicht jeden Skill oder jede Information? – Das ist vollkommen normal. Aus diesem Grund gibt es heterogene Teams mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Unternehmen sind grundsätzlich an High-Performern interessiert und teamfähige Menschen sind besser vernetzt und können leichter Gefallen / Informationen einfordern und erzielen dadurch bessere Leistungen.
Nicht jede Person ist einem sympathisch. Das muss auch nicht sein. Eine gute Kommunikationsfähigkeit zeichnet sich jedoch dadurch aus, diese Beziehungsebene in Konversationen ausblenden zu können, respektvoll und freundlich zu bleiben, um sich auf der Sachebene unvoreingenommen unterhalten zu können.
Auch wenn es sich in dem Moment unangenehm anfühlt, Fehler passieren uns allen, sie sind menschlich. Wichtig ist ein offener Umgang damit und diesen Fehler einzugestehen. Richtig eingesetzt, ist das eine wahre Größe, macht einen authentisch und trägt zu einer konstruktiven Fehlerkultur im Team bei.
Bei komplexen Sachverhalten oder sehr heiklen Themen empfehlen wir die Schriftform. Das beugt Missverständnissen vor und führt zur Vermeidung nachträglicher Diskussionen.
Wenn du das Gefühl hast, dass du in manchen Bereichen der Kommunikation noch nicht dort bist, wo du gerne wärst, kann es helfen, im privaten Umfeld zu üben. Hier bist du meistens lockerer und du kannst Freunde einfacher um Feedback bitten. Dadurch trainierst du deine Kommunikationsfähigkeit in einem geschützten Rahmen und kannst das Gelernte im Anschluss auch am Arbeitsplatz einsetzen.
Grundsätzlich ist die Kommunikation im Job nicht wegzudenken. Es gibt jedoch Jobs, in denen eine hohe Kommunikationsfähigkeit gefragt ist und auch solche, bei denen dieser Skill nicht ganz so wichtig ist.
Es gibt einige Jobs, die wie geschaffen sind für kommunikative Menschen. Diese Jobs zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Kommunikation einen sehr wichtigen Teil der Anforderungen ausmacht bzw. im Arbeitsalltag einen hohen Stellenwert einnimmt. Zu diesen Jobs zählen:
Du zählst eher zu den introvertierten Menschen und Kommunikation ist keine deiner Stärken? Keine Sorge, denn es gibt durchaus auch Jobs, die du auch bei fehlender Kommunikationsfähigkeit sehr gut machen kannst:
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