Caroline Stanski
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Die erste Hürde ist geschafft: Du hast Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf erfolgreich eingereicht und bist für deinen Wunschjob in der engeren Auswahl. Glückwunsch! Jetzt steht das Vorstellungsgespräch an – und du hast etwa eine Million Fragen. Keine Sorge, bei uns findest du die passenden Tipps, um locker und bestens vorbereitet in das Gespräch zu gehen.
Es gibt vieles, womit du im Vorstellungsgespräch punkten kannst. Ganz besonders wichtig ist, dass du dich nicht verstellst. Bleib einfach du selbst, denn im Vorstellungsgespräch geht es in erster Linie darum, ob das Unternehmen und du zueinanderpassen. Das ist ein bisschen wie beim Flirten: Springt der Funke über?
Wenige Sekundenbruchteile oder bis zu anderthalb Minuten? Fachleute sind sich nicht ganz einig, wie schnell der erste Eindruck entsteht. Klar ist aber: Es geht schnell. Beim Vorstellungsgespräch möchtest du selbstverständlich einen besonders guten Eindruck hinterlassen. Wie schaffst du das am besten? Was prägt den ersten Eindruck besonders stark? Sind es gute Manieren, ordentliche Kleidung, Körpersprache oder Wortwahl? Tatsächlich haben alle diese Faktoren einen Einfluss auf den ersten Eindruck – aber möglicherweise anders, als du bisher dachtest.
Was uns in den Augen anderer Menschen anziehend macht, ist Ähnlichkeit – das gilt natürlich auch fürs Vorstellungsgespräch. Wir haben uns durch die Evolution dahin entwickelt, Menschen danach zu beurteilen, wie gut sie zu uns passen. Fremden begegnen wir häufig mit Vorsicht und Distanz. Wer aber die richtigen Signale sendet, wird schnell als eine*r von uns identifiziert.
Den sogenannten Ingroup-Bias kannst du im Vorstellungsgespräch zu deinem Vorteil nutzen. Dabei geht es darum, Signale der Zugehörigkeit zu senden. Das funktioniert zum Beispiel mittels Spiegeln oder Pacing und führt dann bestenfalls zu einem Matching – der weitgehenden Übereinstimmung. Entscheidende Faktoren können sein:
Eine gute Vorbereitung ist Gold wert für den Erfolg beim Vorstellungsgespräch. Je mehr du über das Unternehmen weißt, desto besser. Lies dafür beispielsweise die aktuellen Pressemitteilungen und allgemeine Branchennews und beantworte dir folgende Fragen:
Neben dem Unternehmen selbst sind die Personen für dich interessant, die beim Vorstellungsgespräch anwesend sein werden. Je nach Art und Größe der Firma kann es sich um ein Mitglied der Geschäftsführung, Mitarbeitende der Personalabteilung oder um die Abteilungsleitung handeln. Ruf vor dem Vorstellungsgespräch ruhig im HR-Büro deines Wunscharbeitgebers an und frag nach, mit wem du rechnen darfst.
Danach kannst du dich in den Karrierenetzwerken wie LinkedIn und Xing nach diesen Personen umsehen. Selbstdarstellung und Profilfotos liefern dir jede Menge nützliche Informationen, die dir zum Beispiel bei der Auswahl deines Outfits helfen können.
Um möglichst stressfrei ins Vorstellungsgespräch zu starten, planst du am besten frühzeitig die Anreise – mit einem ausreichend großen Zeitpuffer. Das heißt, dass du Staus und eine lange Parkplatzsuche ebenso berücksichtigen solltest wie verspätete oder ausgefallene Züge, Busse oder Straßenbahnen. Denk dran, dass der Weg vom Parkplatz bis zum Ort des Gesprächs je nach Größe oder Lage des Unternehmens eine Weile in Anspruch nehmen kann.
Um Einzelheiten für deine Anreise abzuklären, spricht ebenfalls nichts gegen einen Anruf beim Personalbüro. Am Telefon lässt sich schnell herausfinden, wo du am besten parken kannst oder wie lang du von der nächstgelegenen Haltestelle zum Ort des Vorstellungsgesprächs brauchst.
Hast du Lampenfieber vor dem Vorstellungsgespräch? Ein bisschen Nervosität ist normal und sogar gut für die Konzentration. Zu viel Lampenfieber kann einem starken und selbstbewussten Auftritt aber im Weg stehen. Wie lässt sich das vermeiden? Ganz einfach! Indem du das Vorstellungsgespräch vorab durchspielst. Am besten mehr als einmal, sodass du mit der Situation gut warm wirst.
Üb mit Freund*innen oder Bekannten. Vielleicht sind einige darunter, die selbst bereits das ein oder andere Vorstellungsgespräch hinter sich haben? Setz dich mit ihnen zusammen und führ Probe-Vorstellungsgespräche. Je realistischer, desto besser.
Sei schon beim Üben aufmerksam – und vor allem ehrlich zu dir selbst. Wenn du auf Probleme stößt, nutz die Chance, dir rechtzeitig Lösungen zu überlegen. Egal ob Sprachlosigkeit bei bestimmten Fragen oder eine zu langatmige Selbstpräsentation: Fallen solche Schwachstellen beim Üben auf, hast du noch genug Zeit, daran zu arbeiten.
Aber Achtung: Lern deine Antworten nicht einfach auswendig – vermutlich werden die Fragen doch anders formuliert als erwartet. Bereite dich lieber thematisch vor.
Ein zentrales Element in jedem Bewerbungsgespräch ist die Selbstpräsentation, in der du dich und deine Fähigkeiten möglichst positiv darstellst. Auch das funktioniert am besten mit ausreichend Übung. Entscheide, welche deiner Fähigkeiten und Qualifikationen du besonders hervorheben möchtest, und überleg dir konkrete Beispiele und Anekdoten dafür.
Behalt immer das Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle im Hinterkopf – und konzentrier dich auf die Stärken, die für deinen Wunscharbeitgeber besonders wichtig sind. Der Aufbau deiner Selbstpräsentation sollte sich nach der gängigen Formel „Ich bin – ich kann – ich will“ richten.
Fit ins Vorstellungsgespräch – das betrifft nicht nur die Inhalte, sondern auch Körpersprache und Stimmlage. Wusstest du, dass nur ein Bruchteil der Informationen, die ein Mensch vom anderen wahrnimmt, aus den Inhalten des Gesprächs stammt? Die meisten Informationen werden durch Mimik, Gestik und Stimmlage vermittelt.
Lass dir deshalb beim Üben immer Rückmeldung zu deiner Körpersprache geben: Wirkst du selbstsicher und professionell? Hältst du Blickkontakt? Gestikulierst du zu viel oder zu wenig?
Eine gepresste, dünne oder zu hohe Stimme ist ein typisches Stress-Phänomen. Das wirkt auf dein Gegenüber ebenso unangenehm wie eine hektische, atemlose Sprechweise, ein arrogantes Näseln oder ein hochtrabender Theatertonfall. Am sympathischsten wirkst du mit einer ruhigen, eher tiefen Stimmlage. Auch das lässt sich üben:
Beim Üben mit einer zweiten Person kannst du auch die Wirkung deiner Stimme trainieren, damit sie sitzt, wenn es darauf ankommt.
„Hilfe, was ziehe ich bloß an?“ – das ist eine entscheidende Frage vor einem Vorstellungsgespräch. Plane dein Outfit sorgfältig, denn Kleidung sendet Signale aus und verrät viel über deine Persönlichkeit. Das Gute: Diesen Effekt kannst du bewusst nutzen. Ein Einstecktuch im Jackett beispielsweise strahlt eine gewisse Eleganz aus, eine Bluse oder ein Hemd in Bordeauxrot wirkt professionell, ohne zu übertreiben.
Generell unterscheidet sich der Dresscode je nach Unternehmen – teilweise drastisch. Sparkasse oder Designagentur? Softwareschmiede oder Kfz-Werkstatt? Da gibt es große Unterschiede von Pullover bis Maßhemd, von Sneakers bis Pumps. Wirst du bei der Vorabrecherche zu deinem Wunschunternehmen nicht fündig, kannst du dich an einige allgemeine Regeln halten.
Egal für welche Kleidung du dich entscheidest, sie sollte in jedem Fall sauber und gepflegt aussehen. Deine Schuhe putzt du vorher am besten.
Mit der folgenden Kleidung liegst du bei Vorstellungsgesprächen in der Regel richtig:
Diese Kleidungsstücke vermeidest du lieber:
Ebenso wichtig wie die Kleidung ist die Frisur. Sie darf ruhig modisch sein, auch ein Bart ist okay. Lange Haare kämmst du am besten zurück, bindest dir einen Pferdeschwanz oder steckst sie hoch. Deine Haare sollten frisch gewaschen sein und gepflegt wirken.
Tattoos, die nicht zu sehen sind, sind deine Privatangelegenheit. Ein bisschen schwieriger wird es mit Tattoos auf Händen, Nacken oder Gesicht. Stehst du im Alltag voller Überzeugung zu deinen Tattoos, solltest du im Vorstellungsgespräch keine Ausnahme machen. Versuche also nicht, dein Tattoo beispielsweise mit Make-up abzudecken.
Anders sieht es bei Piercings aus. Sie befinden sich sehr oft an Stellen, die sich durch Kleidung nicht verdecken lassen: Nase, Ohren, Lippen, Augenbrauen. Überleg vor einem Vorstellungsgespräch genau, ob du den Schmuck wirklich tragen möchtest. Wenn du dich dafür entscheidest, geh selbstbewusst damit in deinen Termin.
Sowohl bei Piercings als auch Tattoos hat das Thema übrigens zusätzlich einen juristischen Hintergrund: Der Arbeitgeber hat unter Umständen ein Recht darauf, dass du beim Kundenkontakt keine sichtbaren Tattoos und Piercings trägst. An vielen Arbeitsplätzen sind Piercings außerdem aus Sicherheitsgründen verboten. Bist du dir unsicher, wie es dein Wunscharbeitgeber mit diesem Thema hält? Dann frag im Bewerbungsgespräch einfach direkt nach.
Pack auf jeden Fall deine Bewerbungsunterlagen ein. Du kannst fest davon ausgehen, dass deren Inhalte zur Sprache kommen werden. Dann kann es sehr nützlich sein, die Dokumente zur Hand zu haben. Weitere Dinge, die nicht fehlen sollten, sind:
Ein Bewerbungsgespräch weckt die unterschiedlichsten Gefühle. Erwartungsvoll, gespannt, aufgeregt? Oder eher nervös, ängstlich, unsicher? Damit dir das Lampenfieber nicht den Termin verdirbt, kommen hier Tipps, wie du mit negativen Emotionen umgehst.
Verursacht der Gedanke an das Vorstellungsgespräch bei dir das blanke Entsetzen? Dann kann es helfen herauszufinden, wovor genau du Angst hast. Spiele das Vorstellungsgespräch im Geiste – am besten aber mit Freund*innen oder Bekannten – durch und achte darauf, wann und wie sich die Angst meldet.
Befürchtest du beispielsweise, beim Small Talk nicht locker genug zu sein? Oder hast du Angst vor Fragen, die dich kalt erwischen könnten? Je konkreter du den Auslöser für deine Furcht kennst, desto besser kannst du damit umgehen. In den meisten Fällen hilft es, die Situationen vorher gründlich zu trainieren, um die Angst zu vertreiben.
Aufregung und Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch sind keine negativen Gefühle – im Gegenteil. Sie erzeugen die Grundspannung, die du benötigst, um voll fokussiert und konzentriert zu sein. Bei zu großem Lampenfieber helfen Atemübungen, etwa nach der traditionellen chinesischen Qi-Gong-Lehre. Ein Beispiel: Atme langsam und gleichmäßig tief durch die Nase ein und lass die Luft ebenso langsam wieder aus dem Mund ausströmen. Wiederhol das ein paar Mal und du wirst merklich ruhiger werden.
Wichtig ist aber auch, dass du nicht in Panik gerätst, falls die Nervosität im Bewerbungsgespräch trotzdem zuschlägt. Wenn du bei einer Frage oder einem Thema gar nicht mehr weiter weißt, sprich offen an, dass du aufgeregt bist und gerade einen kleinen Blackout hast. Die meisten Personalverantwortlichen erleben so etwas nicht zum ersten Mal und haben Verständnis dafür.
Schüchternheit kann zu einer Herausforderung werden in einer Situation, in der du dich kompetent und leistungsstark präsentieren möchtest. In extremen Fällen spricht man sogar vom sogenannten Impostor Syndrom (Hochstapler-Syndrom). Es führt dazu, dass Menschen sich aufgrund massiver Selbstzweifel wie Hochstapler fühlen. Der Gedanke: „Ich spiele eigentlich allen nur vor, gut in meinem Job zu sein.“
Bist du grundsätzlich ein schüchterner Mensch, fütter gezielt dein Selbstbewusstsein. Erinner dich an alles, was du im Beruf geschafft und geleistet hast, und mach kleine Geschichten daraus. Die kannst du dir selbst erzählen und bei Bedarf auch im Bewerbungsgespräch als Beispiele nutzen.
Mach dir immer wieder klar, dass dein Gegenüber durch deine Bewerbungsunterlagen bereits viel über dich weiß – und dass du genau deswegen erst eingeladen wurdest.
Wie läuft es denn nun ab, das Vorstellungsgespräch? Obwohl es verschiedene Arten des Bewerbungsgesprächs gibt, ist der Grundaufbau immer ähnlich:
Gerade bei Vorstellungsgesprächen in international agierenden Konzernen kannst du einen kleinen Schreckensmoment erleben: „What’s your biggest career success so far?“ – auf einmal wechselt dein Gegenüber ins Englische.
Achte also darauf, in deiner schriftlichen Bewerbung vollkommen ehrlich anzugeben, wie gut dein Englisch ist. Es kann gut sein, dass du im Vorstellungsgespräch den Nachweis erbringen musst. Üb im Zweifel vorab passende Vokabeln und Redewendungen, schließlich setzen auch gut beherrschte Fremdsprachen Rost an, wenn sie nicht täglich genutzt werden.
Meist findet das Vorstellungsgespräch direkt im Unternehmen statt. Dort wirst du von einem Mitglied der Personalabteilung oder Geschäftsleitung interviewt – vielleicht sprichst du auch mit deiner zukünftigen Führungskraft oder direkt mit mehreren Personen gleichzeitig.
In einigen Fällen führst du ein Bewerbungsgespräch sogar aus den eigenen vier Wänden – besonders im Zuge der Coronapandemie sind diese Möglichkeiten des Kennenlernens wichtiger geworden. Auf zwei Varianten gehen wir näher ein: das Online-Vorstellungsgespräch per Videochat und das Vorstellungsgespräch per Telefon. Beide sind für das Unternehmen weniger aufwendig als ein persönliches Treffen. Nicht so für dich: Du musst dich auf so ein Gespräch ebenso sorgfältig vorbereiten und vor allem genauso konzentriert und fokussiert sein wie beim Gespräch vor Ort.
Wurdest du zum Video-Interview eingeladen, sind ein paar zusätzliche Punkte bei der Vorbereitung zu beachten:
Sollte trotz guter Vorbereitung etwas schiefgehen, nicht verzweifeln. Für den Fall, dass die Verbindung nicht zustande kommt oder abbricht, hast du in der Regel vorab eine Telefonnummer bekommen, unter der du die Gesprächsbeteiligten erreichen kannst.
Sieh es positiv: Deine Ruhe und Professionalität in einer solchen Lage beweisen den Personalverantwortlichen, dass du auch im Job mit unvorhergesehenen Situationen klarkommst.
Ist ein Telefoninterview angesetzt, kannst du dir die Gedanken um Hintergrund und Beleuchtung sparen. Umso wichtiger ist die mentale Vorbereitung:
Sehr selten kommt es vor, dass Personalverantwortliche ohne Terminankündigung anrufen und das Vorstellungsgespräch sofort und überraschend führen wollen. Lass dich nicht überrumpeln: Das Unternehmen rückt sich damit eher selbst in ein schlechtes Licht. Erklär der anrufenden Person freundlich, dass du gerade keine Zeit hast, und vereinbar einen Gesprächstermin, der dir genug Puffer für die Vorbereitung lässt.
Welche Fragen könnten mir gestellt werden? Hab ich die richtigen Antworten parat? Vor dem Vorstellungsgespräch dreht sich das Gedankenkarussell. Da kann es beruhigend sein, sich vorab typische Fragen im Vorstellungsgespräch anzusehen und sich passende Antworten zurechtzulegen.
Sei trotzdem nicht überrascht, wenn dein Gegenüber im Gespräch völlig andere Dinge von dir wissen möchte – keine Liste, die du dir im Vorfeld anschaust, kann vollständig sein. Fällt dir auf eine Frage spontan keine schlagfertige Antwort ein, ist das kein Weltuntergang: Was die Anwesenden wirklich über dich erfahren wollen, fragen sie ohnehin nicht direkt.
Viele Jobsuchende haben vor dieser Frage im Vorstellungsgespräch besonders großen Respekt: „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“ Reagier auf keinen Fall mit Floskeln, sondern bleib weiter authentisch, ehrlich und vor allem professionell. Bestenfalls hast du dir während der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch bereits Gedanken zu deinen Stärken und Schwächen gemacht – und sie passend zur angestrebten Stelle ausgesucht.
Heißt konkret: Du nennst Stärken, die dir für deinen potenziellen neuen Job tatsächlich Vorteile bringen. Deine Schwächen wiederum haben zwar etwas mit deinem Beruf zu tun, werden dich im Arbeitsalltag aber nicht behindern. Hapert es noch an einer wichtigen Fremdsprache oder anderen Kenntnissen, dann sprich das ruhig offen an – und mach im selben Atemzug deutlich, dass du bereits an der Beseitigung dieser Schwächen arbeitest.
Auf diese Weise beweist du Selbstreflexion und Ehrgeiz. Zum Beispiel so: „Mein Englisch ist leider eingerostet, aber ich besuche seit drei Monaten einen Konversationskurs, um wieder flüssig sprechen zu lernen.“
Die Frage nach den Stärken und Schwächen ist also nicht ganz einfach zu beantworten – und verleitet manch eine*n zu Patzern. Die wichtigsten Don‘ts:
Nicht jede Frage im Vorstellungsgespräch hat etwas mit der ausgeschriebenen Stelle oder deinen Fähigkeiten zu tun. Stattdessen zaubern die Anwesenden mit hoher Wahrscheinlichkeit Fang- und Stressfragen aus dem Ärmel. Lass dich hierdurch nicht aus der Ruhe bringen. Deinem Gegenüber geht es nicht um deine konkrete Antwort, sondern darum, wie du dich in einer Stresssituation verhältst. Behältst du die Ruhe oder gerätst du ins Stottern?
Bleib entspannt und vor allem: Nimm auch irreführende und provokative Fragen nicht persönlich. Gönn dir stattdessen einige Sekunden Bedenkzeit und beantworte die Frage souverän, objektiv und so gut du eben kannst.
Nicht zu verwechseln sind Stressfragen mit unerlaubten Fragen. Dein Gegenüber im Vorstellungsgespräch hat nicht das Recht, alles von dir zu erfahren. Was privat ist, bleibt privat – das gilt zum Beispiel für Fragen nach der Familienplanung beziehungsweise nach einer bestehenden Schwangerschaft.
Auch Fragen zu diesen Themen musst du nicht beantworten:
Was genau nicht zulässig ist, regelt das sogenannte Antidiskriminierungsgesetz (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Konfrontiert dein Gegenüber dich im Vorstellungsgespräch mit einer unzulässigen Frage, bleib freundlich und professionell. Antworte einfach, dass du diese Frage weder bejahen noch verneinen wirst und dass sie nicht hierhergehört.
Ausnahmen gelten allerdings, wenn das angesprochene Thema für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung ist. Dann hat es keinen rein privaten Charakter mehr und die Interviewenden im Einstellungsgespräch dürfen eine ehrliche Antwort erwarten. Das betrifft beispielsweise die Frage nach Schulden, wenn es um eine Position mit Finanzverantwortung geht. Oder nach bestehenden Vorstrafen, falls es sich um eine Stelle mit Beamtenstatus handelt.
„Erzählen Sie uns etwas über sich“ – so oder ähnlich wird dein Gegenüber im Einstellungsgespräch eine wichtige Phase einleiten: die Selbstbeschreibung. Sie hilft dabei, dich als Mensch kennenzulernen. Schweife in deiner Selbstbeschreibung nicht zu sehr ins Private ab, sondern konzentrier dich auf bestimmte Situationen und Erfolge aus deinem Leben, die deine Motivation oder deine Stärken untermalen. Warum hast du dich für diesen Ausbildungsweg, für diesen Beruf entschieden? Was kannst du sehr gut, wo liegen möglicherweise noch Schwächen? Warum passen der ausgeschriebene Job und das Unternehmen so gut zu dir?
Die Selbstpräsentation kann entweder auf die Selbstbeschreibung folgen oder mit ihr verwoben sein. Hier geht es um dein berufliches Profil. Dein Gegenüber möchte wissen, ob du die Dinge auf den Punkt bringen und schlüssig präsentieren kannst. Deinen Ausbildungs- und Berufsweg schilderst du nur knapp, den kennen die Anwesenden bereits aus deinem Lebenslauf.
Greif stattdessen zwei oder drei Aspekte heraus, auf die du näher eingehst und für die du konkrete Beispiele bringst. Das können etwa berufliche Erfolge sein, wertvolle Zusatzqualifikationen oder Auslandserfahrungen.
Das Vorstellungsgespräch hast du hinter dir – jetzt beginnt die Wartezeit. Es ist normal, dass du ungeduldig wirst und am liebsten so schnell wie möglich das Ergebnis erfahren möchtest. Ruf trotzdem nicht zu früh bei deinem Wunscharbeitgeber an, um dich zu erkundigen. Zwei bis drei Wochen – bei manchen Unternehmen auch ein längerer Zeitraum – können ins Land ziehen, bevor du eine Nachricht bekommst. Die Zeit kannst du aber nutzen:
Puh, das waren ganz schön viele Infos! Damit du die wichtigsten Aspekte vor dem Vorstellungsgespräch frisch im Kopf hast, kommt hier kurz und knackig unsere Checkliste mit den entscheidenden Punkten:
Alles gecheckt? Alles klar? Na, dann kann’s ja losgehen. Viel Erfolg bei deinem Vorstellungsgespräch!
Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.
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