Beatrix Mittermann
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Du hast einen dreiseitigen Lebenslauf ohne Seitenrand mit Schriftgröße 10? Höchste Zeit den CV aufzuräumen! Da Personaler nur das Wichtigste über dich auf einen Blick sehen wollen, erfahre hier alles zum perfekten Lebenslauf mit relevanten Inhalten und Informationen.
Neben einem passenden Anschreiben oder überzeugenden Motivationsschreiben braucht jede Bewerbung eins, um zu überzeugen: den perfekten Lebenslauf. Dein Curriculum Vitae – nicht zu verwechseln mit dem Resumé – braucht alle nötigen Inhalte und Informationen, die dem*der Personaler*in signalisieren, dass du die richtige Person für den Job bist. Ein klar strukturierter Aufbau und eine einheitliche Formatierung sollten sich über maximal 2 Seiten ziehen. Dabei dürfen diese Informationen in deinem tabellarischen Lebenslauf nicht fehlen:
Name, Geburtsort und -datum, Staatsbürgerschaft
Adresse, Telefon, E-Mail-Adresse
Jobposition, Arbeitgeber, Dauer und Verantwortungsbereiche (Liste auch deine aktuelle Tätigkeit bei deinem aktuellen Arbeitgeber auf. Solltest du bereits viele Jobwechsel haben, dann kannst du die aktuellsten bzw. relevantesten Jobs ausführlicher beschreiben als die anderen. Praktika, ein eventuelles Schülerpraktikum bzw. Nebenjobs und geringfügige Beschäftigungen sind vor allem dann interessant, wenn du Berufseinsteiger*in bist bzw. noch nicht über viel Arbeitserfahrung verfügst.)
…mit inhaltlichem Bezug zur Stelle (Angaben zum Bildungsgang sind wichtig, sollen aber nicht bis zur Volksschule zurückgehen. Liste die wichtigsten auf (Matura, Studium, duales Studium bzw. auch ein aktuelles, noch nicht abgeschlossenes Studium mit Angabe zum voraussichtlichen Abschluss. Angaben zur Bachelorarbeit nur dann, wenn diese für die Stelle inhaltlich relevant ist).
Darunter fallen Kenntnisse und Qualifikationen wie beispielsweise EDV-Kenntnisse, Computerkenntnisse, Sprachkenntnisse (inkl. deiner Muttersprache), Führerschein (inkl. Führerscheinklassen), sofern für die Stelle relevant.
Achte bei jeder Information im Lebenslauf stets darauf, dass diese wahr und aktuell ist, sowie zu dem ausgeschriebenen Stelleninserat passt. Erst dann kannst durch den CV-Inhalt überzeugen und kommst deinem Traumjob ein Stück näher. Wir zeigen dir, mit welchen Formulierungen du beim Lebenslauf richtig liegst.
Der*die Personaler*in will über den CV einen schnellen und umfangreichen Eindruck von dir gewinnen. Du hilfst dabei, indem du den Lebenslauf optisch ansprechend gestaltest. Entferne zusätzlich alle irrelevanten Lebenslauf-Informationen – wie die folgenden:
Vor Jahren wurde noch empfohlen den Beruf der Eltern im Lebenslauf anzugeben. Insbesondere stolze, privilegierte Kinder nutzen die Gelegenheit gern: Mutter Ärztin, Vater Lehrer. Tatsache ist jedoch: der Beruf der Eltern bzw. deren soziale Herkunft sagt nichts über die Qualifikation des Bewerbers aus. Daher kannst du diese Angabe im Lebenslauf bedenkenlos weglassen.
Religion ist insofern du dich nicht bei einer Organisation bewirbst, die sich ausdrücklich zu einer Religionszugehörigkeit bekennt, hat die Glaubensangabe keinen Vorteil für dich. Bei einem kirchlich geführten Krankenhaus oder religiösen Kulturzentrum könnte das wiederum anders aussehen. Allgemein darf das Religionsbekenntnis der Bewerber*innen aber nicht zu Benachteiligung oder Ausschluss führen.
Ledig, verheiratet, verwitwet, geschieden, getrennt lebend? Spare dir diese persönlichen Zeilen zu deinem Familienstand im Lebenslauf und zeig, dass du zwischen Arbeit und Privatem schon bei der Bewerbung trennen kannst. Außerdem ist es nicht notwendig im Lebenslauf anzugeben, ob du Kinder hast oder nicht. Ausnahme: Bewirbst du dich allerdings um einen Beruf, in dem du mit Kindern arbeitest, dann kann die Angabe zum Nachwuchs im Lebenslauf durchaus ein Asset sein.
Glaubst du, dass der*die Personaler*in sich für deine Karriere im Kindergarten oder in der Volksschule interessiert? Auch Ferienjobs, Praktika und veraltete Berufserfahrung, die weder Relevanz noch Aktualität haben, gehören zu typisch überflüssigen Angaben im Lebenslauf. Solltest du dich noch zu den Berufseinsteigern zählen, reichen der letzte Schulabschluss, die aktuelle Ausbildung und ggf. relevante Praktika aus.
Falls Referenzen nicht eindeutig erwünscht werden, solltest du im Lebenslauf auch keine Referenzen ehemaliger Kollegen*innen, Vorgesetzter, Lehrer*innen oder gar Freund*innen angeben. Personaler*innen werfen viel eher einen Blick auf deine Internetpräsenz. Achte also auch auf dein digitales Dasein und deine Social-Media-Präsenz, um deinem Job im Web näher zu kommen.
Du musst nicht jede noch so kleine Lücke im Lebenslauf stopfen. Manchmal kann es sein, dass wir länger auf Jobsuche sind, ein Gap Year einlegen, oder aus gesundheitlichen oder privaten Gründen dem Arbeitsmarkt eine Weile fernbleiben. Du solltest Lücken dann anführen, wenn du in der Zeit eine berufsbezogene Weiterbildung gemacht hast. Falls sich der*die Personaler*in dafür interessiert, wird das im Gespräch angesprochen. Generell gilt: Lücken im Lebenslauf sind kein direkter Ausschlussgrund, sondern menschlich. Du musst diese also nicht künstlich füllen und Angaben wie „Hausfrau“ oder „arbeitslos“ machen oder eine länger andauernde Krankheit thematisieren. Ausnahme: Wenn du ein Kind bekommen hast und im Mutterschutz bzw. in Karenz warst, kannst du dies im Lebenslauf angeben, wenn du dies möchtest, um schon vorab eine längere Auszeit von der Arbeit richtig zu deklarieren.
Dein Mädchenname ist absolut irrelevant für die Bewerbung. Dein Arbeitgeber muss lediglich wissen, wie du aktuell heißt, jede zusätzliche Information zu deinem Namen zieht den Lebenslauf unnötig in die Länge. In jeder Bewerbung wollen wir uns in einem besonders guten Licht darstellen. Siehst du alle Bewerbungstipps und Bewerbungsvorlagen auf einen Blick, damit du gestärkt in den kommenden Bewerbungsmarathon starten kannst.
Zwischen notwendigen und überflüssigen Inhalten und Informationen im Lebenslauf gibt es auch noch eine Mittelkategorie. Bei diesen Inhalten solltest du abhängig von deiner Persönlichkeit, dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle abwägen, ob du deinen CV damit aufwertest:
Bei der bewussten Entscheidung für eine Deckblatt-Bewerbung geht es eher um gestalterische als inhaltliche Abwägungen. Hier kannst du in Sachen Selbstpräsentation und Kreativität punkten – was bei manchen Branchen besser ankommt als bei anderen. Reine Geschmackssache, aber kein Muss!
Dem Gleichbehandlungsgebot zufolge dürfen Arbeitgeber prinzipiell keine Fotopflicht bei der Bewerbung verlangen. Die realen Erwartungen sehen jedoch oft anders aus – das integrierte Foto bleibt weiterhin die Regel. Solltest du dich für das visuelle Extra entscheiden, dann setze dein Bewerbungsfoto perfekt in Szene.
Unter Angabe der eigenen Freizeitaktivitäten im Lebenslauf vermuten Bewerber zunächst keine versteckten Aussagen. Aber auch da suchen Personaler nach Bestätigungen und Rückschlüssen für geforderte Soft Skills im Beruf. Je nach Position und Branche können ganz andere Soft Skills relevant sein, weshalb du auch mit Hobbys im Lebenslauf den CV aufwerten kannst. Insbesondere für Berufseinsteiger ohne jahrelange praktische Erfahrung gilt: Soziales, kreatives und aktives kommen gut an. Hobbys, die eher passiv wirken oder zu viel Zeit und Flexibilität in Anspruch nehmen könnten, sollten jedoch nicht deine erste Wahl für den Lebenslauf sein.
Generell können falsche Angaben im Lebenslauf zwar dazu führen, dass du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst doch Vorsicht: Spätestens im Gespräch oder nach Beginn der Arbeit werden diese irgendwann aufgedeckt. Und das ist gar nicht gut. Denn das Lügen im Lebenslauf kann ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Deckt dein Arbeitgeber eine solche Lüge auf, ist das ein Entlassungsgrund. Im schlimmsten Fall kann dir sogar eine Anzeige wegen Betrugs drohen. Also Hände weg von Lügen! Nur bei unzulässigen Fragen im Bewerbungsgespräch ist das Lügen erlaubt – bei allen anderen Sachverhalten empfiehlt es sich, bei der Wahrheit zu bleiben. Und es gibt immer einen anderen Ausweg: Zum Beispiel lassen sich Lücken im Lebenslauf auch anders kaschieren.
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