Caroline Stanski
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Zeit für einen neuen Job – und damit für einen neuen Punkt in deinem Lebenslauf. Apropos Lebenslauf: Für deine Bewerbung brauchst du eine aktuelle Version. Aber es ist beruflich so viel passiert, seit du dich das letzte Mal beworben hast – wie viel davon passt in deinen Lebenslauf? Länge, Inhalt und Format machen hier einiges aus. Welche typischen Fehler du vermeiden solltest, zeigen wir dir hier.
Der Lebenslauf – oder Curriculum Vitae (CV) – ist das Herzstück jeder Bewerbung und wird von potenziellen Arbeitgebern in der Regel als erstes unter die Lupe genommen. Ganz schön viel Bedeutung für ziemlich wenig Text. Anhand dieses einen Dokuments entscheiden Personalverantwortliche, ob sie dein Anschreiben lesen und dich persönlich kennenlernen möchten. Du machst also alles richtig, wenn du etwas mehr Zeit und Energie in einen möglichst fehlerfreien Lebenslauf investierst. Ziel ist es, dass du sowohl Flüchtigkeitsfehler als auch gröbere Fehler vermeidest. Daher: Schreib deinen Lebenslauf, schlaf eine Nacht drüber, check ihn dann nochmal selbst und lass ihn anschließend von Freund*innen oder Familienmitgliedern Korrekturlesen.
Ein Blick auf deinen Lebenslauf – und Personalverantwortliche haben einen ersten Eindruck von dir. Ist der CV unstrukturiert und chaotisch, wirkt er unsauber und motivationslos – wird er womöglich gleich beiseitegelegt. Das kannst du vermeiden: Um eine übersichtliche Struktur und eine gute Formatierung hinzukriegen, musst du kein Profi sein. Hol direkt deinen CV hervor und geh diese Checkliste durch:
Falls du es dir leichter machen möchtest, erstell deinen Lebenslauf mit unserem Lebenslauf-Generator. So musst du nur noch den Feinschliff übernehmen.
Tipp: Gib auch der Datei, die alle deine Bewerbungsunterlagen enthält, einen passenden Namen. Also nicht „Bewerbung“, sondern besser „DeinName_Bewerbung_Jobtitel“. So können die Personalmitarbeiter*innen deine Bewerbung einordnen, ohne sie öffnen zu müssen.
Du hast deinen Lebenslauf mit unserer Checkliste abgeglichen und konntest hinter alle Punkte einen Haken setzen? Klasse, dann stimmt schonmal die Basis. Nachfolgend haben wir noch ein paar typische No-Gos für dich, auf die du beim Check deines Lebenslaufs zusätzlich achten solltest.
Der ideale Lebenslauf hat eine Länge von ein bis maximal zwei Seiten. Letzteres aber nur, wenn du über mehrjährige Berufserfahrung mit vielen Positionen verfügst. Optimal sind zwei Seiten. Fass dich also kurz und nimm nur wichtige Punkte auf, die im Kontext der konkreten Stelle relevant sind. Damit zeigst du, dass du dich auf das Wesentliche fokussieren und komprimieren kannst. Auf Details kannst du später im Vorstellungsgespräch eingehen.
Viele Unternehmen betrachten deinen Lebenslauf als erste Arbeitsprobe. Grammatik- oder Rechtschreibfehler hinterlassen da schnell einen unprofessionellen Eindruck. Die Lösung: mehrfaches, sorgfältiges Korrekturlesen – sowohl von dir, als auch von Freund*innen oder Verwandten.
Okay, jetzt hast du einen Überblick über die typischen Formfehler eines schwachen Lebenslaufs. Es gibt einige weitere Mängel, die sich in Sachen Lebenslauf immer wieder einschleichen:
Der klassische und vielleicht beliebteste Fehler beim Lebenslauf-Versand besteht darin, einen Standardlebenslauf für alle Bewerbungen zu nutzen. So verringerst du deine Erfolgschancen. Besser: Individualisier deinen Lebenslauf für jede Stelle, auf die du dich bewirbst. Dazu musst du die Stellenanzeige richtig lesen: Heb die Kompetenzen hervor, die in der Anzeige gefordert werden und leg mehr Gewicht auf Stationen in deinem Werdegang, die für den Job eine Rolle spielen. Klar, das kostet mehr Zeit und Mühen – verfehlt seine Wirkung aber nicht.
Du hast deine Kontaktdaten nur auf dem Deckblatt deiner Bewerbung? Schöner und leichter zu handhaben für die Personalverantwortlichen ist es, wenn sie auch auf deinem Lebenslauf stehen. Zu den Kontaktdaten zählen dein Name, deine Adresse, deine E-Mail-Adresse, deine Telefonnummer, eventuell vorhandene Online-Profile wie XING- oder LinkedIn und ggf. die URL zu deiner Website.
Tipp: Hast du eine seriöse E-Mail-Adresse? Falls du bislang unter lilalaunebaer83@gmx.de erreichbar warst, solltest du dir eine neutrale Adresse mit deinem Namen zulegen. Zwar macht eine unprofessionelle E-Mail-Adresse dein Dokument nicht direkt zu einem schlechten Lebenslauf, aber sie ist ein einfach vermeidbarer Makel.
Du willst deine Bewerbung abschicken und hast auf die Schnelle nur ein Urlaubsfoto oder ein Passbild aus dem Automaten zur Hand? Keine gute Idee. Im besten Fall unterstreicht der erste optische Eindruck dein professionelles Auftreten. Darum such dir lieber eine*n Fotograf*in und schick die Bewerbung etwas später ab. Oder lass das Foto ganz weg. Heutzutage sind sie nämlich nur noch optionaler Bestandteil einer Bewerbung – aber definitiv immer gern gesehen. Entscheidest du dich für ein neues Bewerbungsfoto, informier dich vor dem Shooting über den branchenüblichen Dresscode und kleide dich entsprechend.
Du hast nach dem Studium erstmal vier Monate Pause gemacht, ehe du ins Arbeitsleben gestartet bist? Du hast dir nach deinem letzten Job ein paar Monate Zeit genommen, um zu reisen oder dich beruflich neu zu orientieren? Klar – im Idealfall sollte dein Lebenslauf keine Lücken aufweisen. Aber schließlich lebst du nicht für die Personalverantwortlichen dieser Welt, sondern für dich. Darum: Hab Mut zur Lücke. Erklär diese Lücken am besten direkt im Lebenslauf oder leg dir eine passende Antwort für das Vorstellungsgespräch zurecht.
Eine einfache Auflistung deiner einzelnen Karrierestationen ist nicht besonders aussagekräftig und daher oft Teil eines schlechten Lebenslaufs. Viel interessanter für die Personalverantwortlichen ist, was hinter den Jobbezeichnungen steckt: Welche Fähigkeiten und Erfahrungen konntest du wo gewinnen, welche Skills konntest du bereits ausbauen, wie oft hast du den Job gewechselt – und vor allem warum? Ergänz also jede Station mit einigen Stichpunkten, die deutlich machen, wofür du jeweils zuständig warst und welche Kompetenzen du erwerben konntest. Bleib dabei immer präzise und fass dich kurz. Je länger eine Stelle zurückliegt, desto knapper kann die dazugehörige Inhaltsbeschreibung sein. Auch wichtige Projekterfolge sollten Teil deines Lebenslaufs sein – vor allem, wenn sie gut zu der offenen Stelle passen.
Auch wenn deine Skills teilweise nicht zum Stellenprofil passen: Bleib immer bei der Wahrheit. Übertreibst du zum Beispiel bei deinen Sprachkenntnissen und gibst dein Schulenglisch als fließendes Englisch an, wird dir das im Bewerbungsgespräch auf die Füße fallen. Für größere Lügen, wie z. B. gefälschte Zeugnisse, kannst du sogar rechtlich belangt werden.
Tipp: Achte darauf, dass deine Angaben im Lebenslauf identisch mit denen deiner Online-Profile sind. Personalverantwortliche schauen sich im Rahmen eines digitalen Bewerberchecks gern beides an.
Bewirbst du dich für einen Ausbildungsplatz, kannst du deine Schullaufbahn im Lebenslauf aufnehmen. Ansonsten reicht es, wenn du deinen höchsten Bildungsabschluss erwähnst.
Angaben zu Eltern, Geschwistern oder auch zur Staatsangehörigkeit werden heutzutage weggelassen. Und auch Informationen zu Parteizugehörigkeiten oder Konfession sind nur dann sinnvoll, wenn das für den Job relevant ist.
Du spielst in deiner Freizeit in einer Band oder backst jedes Wochenende die besten Cake-Pops der Welt? Großartig, dass du auf eine gute Work-Life-Balance achtest. Aber im Lebenslauf haben deine Hobbys und Interessen nur dann Relevanz, wenn sie einen Bezug zum Job haben. Zum Beispiel könntest du dein Lauftraining als nötigen Ausgleich zu deinem beruflichen Engagement angeben. Deinen Mannschaftsport als Nachweis für deine Teamfähigkeiten. Oder deine Theatergruppe als Probebühne für deine Tätigkeit als Seminarleiter*in.
Dein Lebenslauf ist der faktische Beleg über deinen beruflichen und schulischen Werdegang. Und deine erste Arbeitsprobe. Er sollte deine berufliche Laufbahn lückenlos dokumentieren und präsentieren, was du kannst. Zusatzqualifikationen, Nebentätigkeiten oder Hobbys gibst du nur dann an, wenn sie für den gewünschten Job eine Bedeutung haben. Was hier Sinn ergibt, bekommst du am schnellsten heraus, wenn du die Stellenanzeige richtig liest und die dort geforderten Skills hervorhebst. Generell gilt die Faustregel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wir wünschen dir viel Erfolg und drücken die Daumen!
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Lücken, die kürzer als 3 Monate sind, musst du nicht angeben. Hast du länger als 3 Monate nichts gemacht, was in irgendeiner Art und Weise als Arbeit oder Fortbildung herhalten kann, solltest du das gut erklären können. Greif keinesfalls zu einer Lüge oder schummle mit den Daten. Das kommt früher oder später heraus und kann dich dann deinen neuen Job kosten. Erklär lieber, wie du in deiner Auszeit deine Soft Skills erweitern konntest und warum dich das für den Job befähigt. Mit Ehrlichkeit bist du immer auf der sicheren Seite.
Eine Stepstone Studie hat gezeigt, dass 68 % der Personaler*innen den Lebenslauf als wichtigsten Teil der Bewerbung ansehen. Und doch nehmen sie sich im Durchschnitt nur 43 Sekunden Zeit, um den Lebenslauf zu lesen. Das zeigt, wie wichtig ein übersichtlicher und strukturierter Aufbau ist. Denn je weniger Mühe das Lesen macht, desto mehr Inhalt lässt sich in der kurzen Zeitspanne erfassen.
Du hast deine Bewerbung abgeschickt und bemerkst nun doch noch, dass sich ein Tippfehler eingeschlichen hat? Keine Panik! Das ist zwar ärgerlich, kann aber passieren. Ist es tatsächlich nur ein kleiner Tipp- oder Rechtschreibfehler, solltest du gar nichts tun. Vielleicht fällt es niemandem auf. Bemerkst du im Nachhinein einen größeren Fehler, solltest du eine korrigierte Version des Lebenslaufs absenden und dich in einem kurzen Anschreiben für deinen Fehler entschuldigen. Läuft deine Bewerbung über ein Online-Portal, gibt es oft die Möglichkeit, eine neue Version hochzuladen und die alte zu löschen.
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