Lächelnde Frau in Karo-hemd und roter Hose kniet auf einem Feld und erntet Salat in eine Kiste
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Das Wichtigste auf einen BlickWas ist Saisonarbeit?Typische Branchen für SaisonarbeitRahmenbedingungen von SaisonarbeitVersicherungen für Saisonarbeiter*innenGehalt und Steuern bei SaisonarbeitUrlaubsanspruch als Saisonarbeiter*inSaisonarbeit aus der Arbeitslosigkeit herausFazit: Vor- und Nachteile von SaisonarbeitFAQ – Häufig gestellte Fragen

Bei der Ernte auf dem Feld helfen, Kindern das Skifahren beibringen oder kühle Getränke am Hotelpool servieren: Es gibt viele Jobs, die nur für manche Wochen oder Monate im Jahr anfallen. Arbeitgeber stocken ihr Team dann mit Saisonarbeiter*innen auf. Willst du selbst mal mit anpacken, gibt es bei der Saisonarbeit jedoch einige Dinge zu beachten. Welche das sind und was du über die Themen Versicherung, Gehalt und Urlaubsanspruch wissen solltest, verraten wir dir hier.

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Das Wichtigste auf einen BlickWas ist Saisonarbeit?Typische Branchen für SaisonarbeitRahmenbedingungen von SaisonarbeitVersicherungen für Saisonarbeiter*innenGehalt und Steuern bei SaisonarbeitUrlaubsanspruch als Saisonarbeiter*inSaisonarbeit aus der Arbeitslosigkeit herausFazit: Vor- und Nachteile von SaisonarbeitFAQ – Häufig gestellte Fragen

Das Wichtigste auf einen Blick

Was ist Saisonarbeit?

Saisonarbeit bezeichnet Tätigkeiten, die vor allem und vorrangig zu einer bestimmten Zeit im Jahr anfallen. Unternehmen benötigen für einige Wochen oder Monate vermehrt Personal. Angestellt werden Saisonarbeiter*innen über befristete Arbeitsverträge, die zumindest in Deutschland zu den sogenannten Mini-Jobs gehören, und bestimmte formale Auflagen erfüllen müssen. Auf diese Auflagen gehen wir im Absatz Rahmenbedingungen von Saisonarbeit noch ausführlicher ein.

Die hier beschriebene Anstellung als Saisonarbeiter*in ist vor allem in Deutschland und Ländern wie der Schweiz, Österreich und anderen EU-Ländern üblich. In Ländern wie den USA, Australien oder Neuseeland gibt es oft andere Möglichkeiten für einige Wochen oder Monate zu arbeiten – zum Beispiel per Work and Travel oder mit einem speziellen Visum.

Typische Branchen für Saisonarbeit

Oftmals handelt es sich bei Saisonarbeit um einfache (körperliche) Aufgaben, die ohne viel Vorkenntnisse ausgeführt werden können. Es gibt aber auch Jobs, die eine spezielle Ausbildung voraussetzen – je nach Bedarf und Art des Jobs ist es möglich, diese "on the Job" zu erhalten. Typische Tätigkeiten und Branchen für die Saisonarbeit sind:

Frau im pinken T-Shirt und mit pinken Haaren gießt Schokoladensauce über einen Eisbecher mit Sahne
In Eis-Cafés ist im Sommer Hochbetrieb. Dann kommen viele Saisonkräfte zum Einsatz. © Stocksy/Lupe Rodriguez

Rahmenbedingungen von Saisonarbeit

Grundsätzlich gilt, dass du für Saisonarbeit volljährig sein musst. Innerhalb der EU gilt außerdem, dass du jederzeit und ohne Einschränkungen oder zusätzliche Genehmigungen eine Arbeit aufnehmen darfst. Saisonarbeit in der Schweiz ist ebenfalls ohne extra Visum und Arbeitserlaubnis möglich – allerdings nur bis zu einem Zeitraum von drei Monaten.

Klassische Saisonarbeit muss in der Regel außerdem folgende Formalien erfüllen:

Beachte: Diese Vorgaben gelten für Saisonarbeit mit entsprechendem Arbeitsvertrag. Bist du selbstständig und verdienst dein Geld mit Saisonjobs, sind diese Vorgaben nicht bindend. Theoretisch kannst du das ganze Jahr von einem Saisonjob zum nächsten springen.

Versicherungen für Saisonarbeiter*innen

Unterschreibst du als Saisonarbeiter*in einen Arbeitsvertrag ab, bist du in den meisten Fällen bereits bestens abgesichert. Neben einer Krankenversicherung schließt dein Arbeitgeber auch eine Renten- und Unfallversicherung für dich ab. Nimmst du auf selbstständiger Basis eine Saisonarbeit an, musst du dich selbst um die entsprechenden Versicherungen kümmern. Prüfe dafür zuerst deine deutschen Versicherungen – diese übernehmen oftmals viele Leistungen bei längeren Aufenthalten in der Schweiz, Österreich und anderen EU-Ländern.

Sozialversicherungspflicht und die A1-Bescheinigung

Grundsätzlich sind Saisonarbeiter*innen von der Sozialversicherungspflicht befreit. Um sicherzugehen, kannst du als Angestellte*r oder Selbstständige*r eine A1-Bescheinigung beantragen. Diese weist nach, dass du in Deutschland sozialversichert bist. Im Zielland musst du dann nicht noch einmal Abgaben für die Sozialversicherung zahlen.
Eine Ausnahme bildet Österreich: Hier besteht immer Sozialversicherungspflicht für Saisonarbeiter*innen. Arbeitest du außerdem länger als 70 Tage im Jahr bzw. berufsmäßig als Saisonarbeiter*in (egal wo), bist du ebenfalls sozialversicherungspflichtig in dem Land, in dem du gerade arbeitest.

Gehalt und Steuern bei Saisonarbeit

Die Bezahlung als Saisonarbeiter*in erfolgt meist in Form eines Stundenlohns, der sich in Deutschland oft am Mindestlohn orientiert. In Österreich und in der Schweiz gibt es diesen nicht – die Bezahlung beginnt hier für einfachste Arbeiten meist bei zehn bis 15 Euro bzw. in der Schweiz bei 15 bis 20 Euro. Für Jobs mit mehr Vorkenntnissen werden aber auch deutlich höhere Löhne gezahlt. Neben dem eigentlichen Gehalt stellen viele Arbeitgeber außerdem eine Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung. Schulungen, Aus- und Fortbildungen für bestimmte Jobs werden ebenfalls oft bezahlt bzw. direkt vom Arbeitgeber durchgeführt.
Steuern werden jeweils direkt vom Arbeitgeber abgeführt. Auch hier gilt für Selbstständige, dass sie sich um die ordnungsgemäße Berechnung und Abführung der Steuern selbst kümmern müssen.

Urlaubsanspruch als Saisonarbeiter*in

Auch als Saisonarbeiter*in hast du einen Anspruch auf Urlaub. Im Bundeurlaubsgesetz § 5 ist die Rede von einem Teilurlaub, je nach Dauer der Beschäftigung. Demnach hast du pro Monat Anspruch auf ein Zwölftel des Jahresurlaubs. Bei beispielsweise 24 tagen Jahresurlaub wären das zwei Tage pro Monat.

Saisonarbeit aus der Arbeitslosigkeit heraus

Bist du gerade arbeitslos, kann eine Saisonarbeit eine gute Übergangslösung sein, während der du Geld verdienst und nach einem neuen Job suchst. Allerdings gibt es hier einige Dinge zu beachten:

Fazit: Vor- und Nachteile von Saisonarbeit

Du könntest dir vorstellen als Saisonarbeiter*in einige Monate im Ausland oder auch in Deutschland zu arbeiten, bist dir noch nicht sicher, ob das wirklich das richtige für dich ist? Dann hilft dir vielleicht unser abschließender Vergleich der Vor- und Nachteile von Saisonjobs:

  • Du kannst unkompliziert Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen sammeln.

  • Du kannst Lücken im Lebenslauf vermeiden und gleichzeitig Geld verdienen.

  • Du kannst dort arbeiten, wo andere Urlaub machen – und genießt die zugehörigen Vorzüge in der Freizeit.

  • Aus einem Saisonjob wird manchmal auch eine dauerhafte Anstellung.

  • Die Arbeit kann eintönig und/oder körperlich sehr anstrengend sein.

  • Gerade im Tourismus kann der Druck sehr hoch sein.

  • Die Bezahlung ist überschaubar.

  • Die zeitliche Befristung kann Druck erhöhen, im Anschluss etwas Neues und Dauerhaftes zu finden.

Tipp zum Schluss: Wenn du fest im (Job-)Sattel sitzt, auf ein Leben im Ausland aber nicht verzichten möchtest, ist vielleicht das Leben als Digitaler Nomade genau das richtige für dich – dabei nimmst du deine Arbeit einfach mit an jeden Ort der Welt. Ein ähnliches Modell, das sich auch für Angestellte in anderen als der Digital-Branche eignet, ist Remote Work.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was zählt als Saisonarbeit?

Saisonarbeit ist jede Art von Tätigkeit, die zeitlich befristet ist und meist zu einer bestimmten Zeit im Jahr anfällt – zum Beispiel bei der Ernte in der Landwirtschaft oder zu Ferienzeiten in der Gastronomie und Hotellerie.

Ist Saisonarbeit sozialversicherungspflichtig?

Wird Saisonarbeit nur an maximal 70 Tagen im Jahr ausgeführt, ist diese nicht sozialversicherungspflichtig. Eine Ausnahme bildet Österreich: hier werden immer Abgaben für die Sozialversicherung fällig.

Ist eine kurzfristige Beschäftigung steuerfrei?

Eine kurzfristige Beschäftigung ist nur steuerfrei, wenn die Einnahmen (im gesamten Jahr) unterhalb des Steuerfreibetrags bleiben. Anderenfalls werden auch für eine Saisonarbeit Steuern fällig.

Ist man bei einer kurzfristigen Beschäftigung krankenversichert?

Ja, bei einer kurzfristigen Beschäftigung schließt der Arbeitgeber eine Krankenversicherung für den*die Arbeitnehmer*in ab. Selbstständige Saisonkräfte müssen sich selbst um eine entsprechende Versicherung kümmern.

Wie viel darf man bei einer kurzfristigen Beschäftigung im Monat verdienen?

Es gibt keine Obergrenze bei den Verdienstmöglichkeiten einer kurzfristigen Beschäftigung bzw. Saisonarbeit. Das Gehalt richtet sich nach der Art der Aufgaben und notwendiger Fähigkeiten.

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