Natalia Sadovnik
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Nicht mehr täglich ins Büro zu müssen: Ein Traum, den sich immer mehr Menschen erfüllen. Ortsunabhängiges Arbeiten setzt sich immer mehr durch. Welche Jobs sich für Remote Work eignen, welche Vorteile und Nachteile entstehen können und was du bei der Umsetzung beachten musst, liest du hier.
Arbeiten von zu Hause, vom Lieblingspark oder vom Café aus: Was früher einigen wenigen vorbehalten war, ist heute für immer mehr Menschen möglich. Mit einer stabilen Internetverbindung kann praktisch jeder Ort zum Büro werden. Was bedeutet Remote Work genau? Und was ist der Unterschied zum Home-Office?
Remote heißt im Englischen entfernt, also bedeutet Remote Work im Grunde nichts anderes als Fernarbeit: ein Arbeitsmodell, das es ermöglicht, seinen Job fernab eines klassischen, festen Arbeitsplatzes zu erledigen – theoretisch also von jedem Ort der Welt aus. Oft wird das auch Telearbeit genannt, wobei das heute etwas veraltet klingt.
Im Unterschied zum Home-Office, sprich, dem Arbeiten in den eigenen vier Wänden, geht es bei Remote Work darum, komplett ortsunabhängig zu arbeiten – ob nun im heimischen Wohnzimmer oder irgendwo im Ausland. Remote Work bricht also noch stärker mit traditionellen Vorstellungen von Arbeit und ermöglicht eine vollkommen neue, globale Freiheit.
Gerade seit Corona hat ortsunabhängiges Arbeiten stark an Bedeutung gewonnen. Viele möchten die Flexibilität, die Remote Work ihnen bietet, nicht mehr missen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Remote Worker können ihre Arbeitsumgebung selbst wählen und mitunter auch ihre Zeit nach den eigenen Wünschen gestalten. Sie sind nicht an ein Büro, eine Stadt oder ein Land gebunden. Manche von ihnen brechen alle paar Monate als sogenannte Digital Nomads zu einem neuen Ort auf – wenn man nichts als einen Laptop und WLAN zum Arbeiten braucht, ist ein fester Wohnsitz nicht mehr entscheidend. In Deutschland arbeiten, aber in Spanien leben? Kein Problem.
Remote Work kann auch helfen, die eigene Work-Life-Balance zu verbessern: Langes Pendeln fällt weg. Auch starr geregelte Arbeitszeiten, die es schwer machen, ausreichend Zeit für Freunde, Familie oder Hobbys aufzubringen. Das kann erholter und produktiver machen. Fernab vom Großraumbüro kann man sich oft auch besser auf die Arbeit konzentrieren. Und nicht zuletzt kann Remote Work durch die eingesparten Arbeitswege auch gut für die Umwelt sein – natürlich nur, solange man nicht ständig um die Welt fliegt.
Die Freiheit, von jedem Ort der Welt aus zu arbeiten, ist sicherlich verführerisch. Doch bringt Remote Work, ähnlich wie die Arbeit im Home-Office, auch einige Herausforderungen mit sich. Die räumliche Distanz kann Kommunikation erschweren – manches läuft eben reibungsloser, wenn man auch mal vor Ort ist. Oft kann auch das Gefühl von Isolation entstehen. Viele Remote Worker suchen deshalb Anschluss, etwa über Workation-Hot-Spots wie Madeira, die Algarve oder die Adria-Küste – oder tun sich in Co-Working-Spaces zusammen.
Zudem birgt die Verschmelzung von Job und privater Umgebung das Risiko von Überarbeitung. Klare Grenzen zu ziehen ist hier essenziell. Eine strukturierte Tagesroutine und ein effektives Zeitmanagement können dabei helfen, den Arbeitsalltag zu organisieren, Ablenkungen zu minimieren und nach Feierabend gut abzuschalten. Neben der technischen Ausstattung ist auch die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes sehr wichtig – Strandkörbe oder Liegestühle sind oftmals die größten Rückenhttps://www.stepstone.de/magazin/artikel/abschalten-lernen-tipps-fuer-feierabend-und-urlaubfeinde.
Auch rechtlich gibt es einiges zu beachten. Zum Beispiel die Frage, ob man in Deutschland gemeldet bleibt. Um doppelte Besteuerung zu vermeiden, gilt die 183-Tage-Regel: Angestellte, die sich länger als 183 Tage im Jahr im Ausland aufhalten, werden in der Regel auch dort besteuert. Worauf Remote Worker juristisch sonst achten müssen, hängt unter anderem vom Arbeitsort bzw. den Arbeitsorten ab. Besprich also am besten alle Details mit dem Arbeitgeber und lass alle wichtigen Vereinbarungen schriftlich festhalten.
Sicherlich eignen sich nicht alle Jobs für Remote Work. Berufe, die eine physische Präsenz erfordern, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Einzelhandel, kommen ohne direkten Kontakt mit der Kundschaft nun mal nicht aus. Für Pflegekräfte oder Friseur*innen, Reinigungskräfte oder Feuerwehrleute kommt dieses Modell ebenfalls leider nicht in Frage. Und auch Grundschullehrer*innen werden in Zukunft wohl weiterhin hauptsächlich vor Ort arbeiten.
Doch der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer weiter – viele Fitness-Trainer*innen, Psychotherapeut*innen, Coaches oder Sprachlehrer*innen arbeiten zum Beispiel längst digital. Mit der Entwicklung der Telemedizin können selbst Ärzt*innen zumindest teilweise remote tätig sein.
Am ehesten verbinden wir Remote Work jedoch mit kreativen Jobs und Technologie-Expertise. Grafikdesigner*innen, Autor*innen, Software-Entwickler*innen und Datenanalyst*innen können ihre Aufgaben problemlos digital erledigen. Doch auch wer im Projektmanagement oder in der Kundenberatung arbeitet, hat die Möglichkeit, remote zu arbeiten. Im Grunde trifft das heute auf einen Großteil aller Bürojobs zu.
Auch wenn wohl die meisten Unternehmen und Beschäftigten vorziehen, vor Ort oder hybrid zu arbeiten – Remote Work hat sich längst als ein festes Arbeitsmodell etabliert. Bereits vor Corona haben 16 % globaler Unternehmen vollständig remote gearbeitet – die Zahl dürfte seitdem um einiges gestiegen sein. Wer also ein paar Jahre lang mit Laptop im Gepäck die Welt bereisen möchte: Remote Work ist eine echte Option und die Chancen, einen passenden Job zu finden, sind so gut wie noch nie.
Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.
Home-Office beschreibt die Arbeit von zu Hause aus – Remote Work ist jedoch nicht auf das Zuhause beschränkt, sondern kann von überall erledigt werden. Also auch im Ausland, im Café oder eben im Home-Office, ganz wie du magst.
Das heißt: Die Arbeit kann vollständig von einem beliebigen Ort aus verrichtet werden. Du musst also nicht einen bestimmten Teil deiner Arbeitszeit vor Ort im Büro oder an einem anderen definierten Arbeitsort verbringen.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von den Vorschriften des Arbeitgebers sowie von den Gesetzen und Visa-Bestimmungen des Gastlandes. Informier dich also vor Antritt des Auslandsaufenthaltes ganz genau über geltende Regelungen.
Unter New Work versteht man einen modernen Arbeitsansatz, der unter anderem auf Flexibilität und Mitbestimmung basiert und sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Remote Work ist ein Beispiel für einen New-Work-Ansatz.
Ein Hybrid-Job kombiniert Remote Work mit der Arbeit in Präsenz. Das heißt konkret: Einen Teil deiner Arbeitszeit verbringst du vor Ort im Büro oder an einer anderen Arbeitsstätte und einen Teil remote, also im Home-Office oder an irgendeinem anderen Ort deiner Wahl.
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