Junge Frau arbeitet nachdenklich am Laptop.
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Gründe: Warum Jüngere ungern verhandelnDie richtige VorbereitungGehaltsverhandlung meistern: TippsFazitFAQ

„Was verdienst du eigentlich?“ – Vor einigen Jahren hätte diese Frage bei vielen Menschen für ein unangenehmes Schweigen gesorgt. Zu persönlich, zu heikel, zu unangenehm. Heute ist das anders. Vor allem unter jungen Menschen ist das Thema Gehalt viel weniger tabu. Laut einer aktuellen Stepstone Studie im Rahmen des Stepstone Gehaltsreports 2025 sprechen rund drei Viertel der unter 30-Jährigen offen mit Freund*innen und Kolleg*innen über ihr Einkommen. Bei den über 30-Jährigen ist es nicht mal jede*r Zweite. Klar wird: Die Gen Z geht mit dem Thema Geld ganz anders um als die Generationen vor ihr.

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Gründe: Warum Jüngere ungern verhandelnDie richtige VorbereitungGehaltsverhandlung meistern: TippsFazitFAQ

Das Wichtigste in Kürze

Dass die jüngeren Generationen offener über das Thema Gehalt sprechen, ist grundsätzlich eine sehr positive Entwicklung. Denn Transparenz sorgt für Fairness. Wenn du weißt, was andere verdienen, kannst du deine eigene Situation besser einordnen und hast eine stärkere Verhandlungsbasis.

Doch gleichzeitig zeigt unsere neue Studie auch eine Kehrseite: Diese Offenheit, über das Gehalt zu sprechen, endet leider oft noch vor der Bürotür. Denn wenn es um die tatsächliche Gehaltsverhandlung mit deinem zukünftigen Arbeitgeber oder deiner zukünftigen Arbeitgeberin geht, fühlen sich viele Jüngere unsicher. Knapp zwei Drittel (61 Prozent) der unter 30-Jährigen geben an, sich unwohl zu fühlen, wenn sie über ihr Gehalt verhandeln sollen – obwohl sie im privaten Umfeld eigentlich ganz offen und selbstbewusst über das Thema sprechen.

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Knapp zwei Drittel der unter 30-Jährigen geben an, sich unwohl zu fühlen, wenn sie über ihr Gehalt verhandeln sollen – obwohl sie im privaten Umfeld eigentlich ganz offen und selbstbewusst über das Thema sprechen.

- Lena Ludwig, Talent Acquisition Managerin bei Stepstone Closing quote for citation

Offen drüber sprechen, aber unsicher verhandeln: Warum gerade Jüngere ungern in die Verhandlung gehen

Dieser Widerspruch hat Gründe. Gerade Berufseinsteiger*innen fehlt häufig die Erfahrung, um sich im Bewerbungsgespräch oder beim jährlichen Feedbackgespräch souverän zu positionieren. Es fehlen Referenzwerte, konkrete Argumente oder schlichtweg die Übung, in einem formellen Rahmen für die eigene Leistung einzutreten. Laut Studie sagen 43 % der unter 30-Jährigen, unsicher zu sein, wie sie ihre Gehaltsforderung überzeugend begründen sollen – im Vergleich zu nur 33 % der über 30-Jährigen. Aber nicht nur das: Jüngere haben auch größere Bedenken, wie sie bei ihren Vorgesetzten wahrgenommen werden. 42 % der unter 30-Jährigen fürchten, als undankbar zu gelten, wenn sie eine Gehaltsforderung stellen, während dieser Anteil bei den älteren Generationen mit 28 % deutlich geringer ausfällt.

Gen Z und Millennials sind heute viel besser darüber informiert, welches Gehalt sie fordern können, weil sie sich offener darüber austauschen als ältere Generationen. Laut der Stepstone-Studie informieren sich vier von zehn Befragten unter 30 Jahren gezielt über Gehaltsspannen in ihrem Beruf, bevor sie in ein Gehaltsgespräch gehen. Sie nutzen Gehaltsrechner, Vergleichsplattformen und Gehaltsangaben in Stellenanzeigen.

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Gen Z und Millennials sind heute viel besser darüber informiert, welches Gehalt sie fordern können, weil sie sich offener darüber austauschen als ältere Generationen.

- Lena Ludwig, Talent Acquisition Managerin bei Stepstone Closing quote for citation
Zwei Frauen und ein Mann sitzen an einem Tisch, der Laptop steht auf dem Tisch.
Ein offener Austausch hilft der Gen Z sowie den Millennials beim Informieren, welches Gehalt sie einfordern können.

Wissen allein reicht nicht aus – entscheidend ist die richtige Vorbereitung

Trotz des gewachsenen Wissens über Gehaltsspannen fühlen sich besonders jüngere Arbeitnehmende in Gehaltsverhandlungen oft noch unsicher. Doch das muss nicht so bleiben – der Schlüssel zur Überwindung dieser Unsicherheit liegt in einer guten Vorbereitung.
Es gibt nämlich einen wichtigen Schritt zwischen der Recherche und dem eigentlichen Gespräch: das eigene Wissen verständlich und überzeugend zu kommunizieren. Es geht nicht nur darum, das Durchschnittsgehalt zu kennen, sondern darum, deinen eigenen Wert für das Unternehmen klar und selbstbewusst zu präsentieren. Mit einigen gut gewählten Argumenten, Beispielen und einer Portion Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten wirst du viel sicherer in Gehaltsgespräche gehen – und das hilft dir, deine Ziele erfolgreich zu erreichen.

Gehaltsverhandlung meistern: So bereitest du dich am besten vor

Gerade für Berufseinsteiger*innen ist das eine echte Herausforderung. Viele unterschätzen ihre eigenen Leistungen oder trauen sich nicht, diese klar zu benennen. Das muss nicht sein. Wenn du Probleme damit hast, fasse ich dir hier die wichtigsten Punkte zusammen, wie du dich am besten vorbereitest, um selbstbewusst und überzeugend in dein nächstes Gehaltsgespräch zu gehen:

  1. Sammle konkrete Erfolge: Hast du dich in der Probezeit schnell eingearbeitet oder neue Prozesse angestoßen? Auch ohne offizielle Führungsrolle kannst du zeigen, wie du Verantwortung übernommen hast. Sammle Beispiele, die deine Leistung greifbar machen und deinen Mehrwert für das Team verdeutlichen. Gerade in der frühen Karrierephase können auch kleinere Erfolge überzeugend wirken – wenn du sie gut präsentierst.
  2. Übe deine Gehaltsgespräche aktiv: Gehaltsverhandlungen kann man üben. Durch Übungen mit Freund*innen oder Mentor*innen kannst du typische Gesprächsverläufe durchspielen und dein Selbstbewusstsein stärken. Auch wenn es zu Beginn ungewohnt erscheint, wirst du mit der Zeit mehr Sicherheit gewinnen – und das steigert die Chancen, dein Wunschgehalt zu erhalten.
  3. Bereite dich auf Gegenargumente vor: Es ist wichtig, auf mögliche Gegenargumente vorbereitet zu sein. Was machst du, wenn die Führungskraft auf das Budget verweist oder das angebotene Gehalt unter deinem Wunsch liegt? Überlege dir vorab eine Zielspanne – eine Gehaltsspanne, bei der du zufrieden wärst. So bleibst du flexibel und kannst dich besser positionieren, ohne dich unter Wert zu verkaufen.
  4. Betrachte das Gesamtbild: Gehalt ist wichtig, aber nicht alles. Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitsinhalte, Teamkultur und Flexibilität im Arbeitsalltag tragen ebenfalls zu deiner langfristigen Zufriedenheit bei. Wenn du diese Faktoren in deine Entscheidung einbeziehst, kannst du besser entscheiden, worauf es dir im aktuellen Karriereschritt wirklich ankommt – und wo du eventuell einen Kompromiss eingehen kannst.

Erfolgreich verhandelt: Mit Wissen, Übung und einem klaren Ziel zum Wunschgehalt

Der offene Umgang mit dem Thema Gehalt ist ein Fortschritt, von dem langfristig alle profitieren – Beschäftigte genauso wie Unternehmen. Leider reicht Offenheit allein nicht aus. Es braucht Wissen, Übung und ein Stückchen Mut, um im entscheidenden Moment klar und selbstbewusst für die eigenen Interessen einzustehen. Und genau das lässt sich lernen. Wer sich gut vorbereitet, kann auch als Berufseinsteiger*in überzeugend auftreten – und hat deutlich bessere Chancen, das Gehalt zu bekommen, das seinem oder ihrem Wert entspricht.

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Wer sich gut vorbereitet, kann auch als Berufseinsteiger*in überzeugend auftreten – und hat deutlich bessere Chancen, das Gehalt zu bekommen, das seinem oder ihrem Wert entspricht.

- Lena Ludwig, Talent Acquisition Managerin bei Stepstone Closing quote for citation

Du bist dir unsicher, was du verlangen kannst, oder suchst nach Vergleichswerten für deinen nächsten Karriereschritt? Dann wirf einen Blick in den Stepstone Gehaltsreport 2025 oder unseren Gehaltsplaner. Dort findest du aktuelle Gehaltsdaten aus über einer Million Angaben und damit eine solide Basis für deine nächste Verhandlung.

FAQ

Warum ist das Thema Gehalt für die Gen Z heute kein Tabuthema mehr?

Heute sprechen rund drei Viertel der unter 30-Jährigen offen mit Freund*innen Kolleg*innen über ihr Gehalt. Im Vergleich dazu ist das in den älteren Generationen weniger verbreitet. Diese Offenheit führt zu mehr Transparenz und einer besseren Verhandlungsbasis.

Warum fühlen sich viele junge Berufseinsteiger*innen unsicher, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht?

Trotz der offenen Gespräche im privaten Umfeld geben 61 % der unter 30-Jährigen an, sich unwohl zu fühlen, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht. Dies liegt oft an mangelnder Erfahrung und fehlenden Argumenten, um den eigenen Wert überzeugend zu vermitteln.

Warum ist es wichtig, den eigenen Wert klar zu kommunizieren?

Es reicht nicht aus, einfach das Durchschnittsgehalt zu kennen. Um dein Wunschgehalt zu bekommen, musst du deinen persönlichen Wert für das Unternehmen überzeugend darstellen können – mit klaren Argumenten und Beispielen.

Wie kann ich meinen Marktwert realistisch einschätzen?

Nutze Tools wie den Stepstone Gehaltsplaner oder den Gehaltsreport 2025, um dir einen Überblick über Gehaltsspannen in deinem Berufsfeld zu verschaffen. So kannst du dich optimal auf die Verhandlung vorbereiten und sicherstellen, dass du das Gehalt bekommst, das deinem Wert entspricht.

Was kann ich machen, wenn das Gehalt unter meinen Erwartungen liegt?

Bleibe flexibel und öffne den Dialog. Eine Gehaltsspanne kann dir helfen, dich besser zu positionieren, ohne dich unter Wert zu verkaufen. Ein realistischer Blick auf das Gesamtpaket, das du erhältst, hilft dir ebenfalls, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Warum ist Offenheit über das Gehalt wichtig?

Transparenz hilft, Fairness zu fördern und ermöglicht es dir, deine Situation besser einzuordnen. Sie gibt dir eine starke Verhandlungsbasis und stärkt deine Position in Gesprächen mit Arbeitgeber*innen.

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