Illustration einer Frau, die zwischen überdimensional großen Geldscheinen steht
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Falsche Argumente bringenSchlecht vorbereitet seinKein Wunschgehalt nennenZu hoch pokernSich unter Wert verkaufenDeine Führungskraft erpressenDen falschen Zeitpunkt wählen

Das Gehalt spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Stelle. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es im Vorstellungsgespräch nicht immer einfach ist selbstsicher die Gehaltsforderung vorzubringen.Wer sein Gehalt erfolgreich verhandeln will, braucht eine gute Vorbereitung und schlüssige Argumente. Diese grundlegenden Fehler solltest du kennen und in der Gehaltsverhandlung vermeiden. Wir zeigen, wie es besser geht.

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Falsche Argumente bringenSchlecht vorbereitet seinKein Wunschgehalt nennenZu hoch pokernSich unter Wert verkaufenDeine Führungskraft erpressenDen falschen Zeitpunkt wählen

Das Wichtigste zum Thema Gehaltsverhandlung in Kürze:

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Fehler: Falsche Argumente bringen

Die Miete wurde erhöht, dein*e Partner*in hat den Job verloren – und ohnehin ist alles teurer geworden. Das ist für dich persönlich ärgerlich, spielt für deine Führungskraft aber keine Rolle. Schließlich ist deine Firma keine Wohltätigkeitsorganisation, die dein Gehalt aus Nettigkeit deinem Privatleben anpasst. Solche Argumente werden dich bei der Gehaltsverhandlung nicht weiterbringen.

Tipp: Argumente vorbereiten

Besser: Versuch, dich in die Lage deines Arbeitgebers hineinzuversetzen. Für das Unternehmen zählt einzig und allein, wie gut du deinen Job machst. Überleg dir vorab also 1-2 Argumente, mit denen du genau das zeigst. So gelangst du an dein Ziel! Inspiration findest du in unserem Artikel "Gründe für eine Gehaltserhöhung".

Personen gehen eine Straße entlang und unterhalten sich
Wer bei der Gehaltsverhandlung erfolgreich sein will, muss (auch) den richtigen Moment abpassen. © Maskot/EyeEm

Fehler: Schlecht vorbereitet sein

Schlechte Vorbereitung ist einer der größten Fehler, den du in Sachen Gehaltsverhandlung begehen kannst. Du möchtest mehr Geld, hast aber keine konkreten Beispiele für deine Leistungen parat? Dann wirst du deine Führungskraft nur schwer überzeugen können.

Tipp: Bereite dich auf die Gehaltsverhandlung vor

Besser: Leg dir nachvollziehbare Argumente zurecht, die deinen Gehaltswunsch rechtfertigen. Hast du mehr Personalverantwortung oder zusätzliche Aufgabenbereiche übernommen? Projekte erfolgreich abgeschlossen oder die gesteckten Umsatzziele übertroffen?

Möchtest du dein Gehalt für einen neuen Job in einer anderen Firma verhandeln, kann auch das branchenübliche Durchschnittsgehalt in deiner Region ein Argument sein. Infos hierzu liefert dir der Stepstone-Gehaltsreport – schau doch einfach mal rein.

Fehler: Kein konkretes Wunschgehalt nennen

Irgendwann kommt bei jeder Gehaltsverhandlung der Punkt, an dem deine Führungskraft dich nach deinem Wunschgehalt fragt. Anstatt 40.000 nenne vielleicht lieber 41.500 Euro Jahresgehalt. Mach dann nicht den Fehler, nur mit ungefähren Werten herumzudrucksen oder den Ball sogar an dein Gegenüber zurückzuspielen. Frei nach dem Motto: „Wie viel würden Sie mir denn geben?“

Tipp: Konkretes Jahresgehalt in Brutto angeben

Besser: Überleg dir genau, wie viel Gehalt du haben möchtest. Je konkreter dein Gehaltswunsch ausfällt, desto besser vorbereitet wirkst du. Denk immer auch daran, dass es sich bei dem genannten Wunschgehalt um das Bruttogehalt handelt. Was davon am Ende übrig bleibt, findest du mit unserem Brutto-Netto-Rechner heraus.

Fehler: Zu hoch pokern

In fast jeder Gehaltsverhandlung wird deine Führungskraft versuchen, den Preis zu drücken. Deshalb setzt du deinen Gehaltswunsch in der Regel etwas höher an als das, was du wirklich anpeilst. Eröffne die Verhandlung aber nicht mit einem vollkommen überzogenen Vorschlag. Damit verdirbst du nicht nur deine Chancen auf ein besseres Gehalt, sondern hinterlässt auch noch einen schlechten Eindruck.

Tipp: Wähle eine realistische Gehaltssteigerung

Besser: Steig in die Verhandlung mit einem höheren Betrag ein, als du dir vorab als Wunschgehalt zurechtgelegt hast, bleib aber trotzdem realistisch. Deine Führungskraft will während der Gehaltsverhandlung auch herausfinden, ob du deinen Marktwert kennst. Denk immer auch daran, dass es sich bei dem genannten Wunschgehalt um das Bruttogehalt handelt. Was davon am Ende übrig bleibt, findest du mit unserem Brutto-Netto-Rechner heraus.

Fehler: Sich unter Wert verkaufen

Nicht nur überzogene Forderungen sind im Gehaltsgespräch ein Fehler. Wenn du ein deutlich zu niedriges Gehalt forderst, hinterlässt das ebenfalls einen schlechten Eindruck. Das gilt vor allem, wenn es um einen neuen Job geht und du dein Einstiegsgehalt verhandelst. Denn: Ein zu niedriger Gehaltswunsch verrät eine schlechte Vorbereitung und lässt dich unsicher wirken. Dein Gegenüber könnte sogar denken, dass du schlicht nicht mehr wert bist als die geforderte Summe – und somit nicht gut genug für die ausgeschriebene Stelle. Außerdem ist es nachdem man den Job bekommen hat, schwieriger das Gehalt nachzuverhandeln.

Tipp: Mach dir Gedanken zu deinem Marktwert

Besser: Orientier dich bei deinem Einstiegsgebot am gängigen Durchschnittsgehalt für deinen Job. Dabei spielen Punkte wie deine Ausbildung und Arbeitserfahrung, aber auch die Branche und der Firmenstandort eine Rolle. All das kann dein Gehaltsniveau beeinflussen. Vor allem für Bewerber*innen gilt: Dein Wunscharbeitgeber entscheidet sich am Ende nicht für die Person mit den günstigsten Forderungen, sondern für die Vielversprechendste. Wie du deinen Marktwert ermitteln kannst, erfährst du weiter unten.

Fehler: Gehaltswunsch als Drohung formulieren

Ein Klassiker: „Entweder ich bekomm Betrag X oder ich lehne den Job ab.“ Drohungen wie diese bringen dich in der Gehaltsverhandlung nicht weiter. Im besten Fall verärgerst du deine Führungskraft damit nur – im schlimmsten Fall musst du schneller wieder auf Jobsuche gehen, als dir lieb ist.

Tipp: Formuliere deine Unzufriedenheit mit dem Gehaltsangebot sachlich

Besser: Sag deinem Gegenüber sachlich und höflich, dass du dich mit der Ablehnung deines Wunschgehalts nicht zufriedengibst. Möglicherweise findet ihr eine Kompromisslösung, mit der beide Seiten einverstanden sind? Ist dein volles Wunschgehalt nicht drin, könnt ihr euch vielleicht auf zusätzliche Benefits als Ausgleich einigen.

Fehler: Den falschen Zeitpunkt wählen

Der Zeitpunkt einer Gehaltsverhandlung kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Geht es dem Unternehmen zum Beispiel gerade wirtschaftlich schlecht, wirst du in der Verhandlung wahrscheinlich nicht weit kommen. Auch solltest du deine Führungskraft nicht zwischen Tür und Angel mit deinem Wunsch überfallen. Firmenfeste sind ebenfalls tabu.

Im Vorstellungsgespräch gilt: Oft ist es jedoch nicht ratsam, direkt zu Beginn nach der Bezahlung zu fragen. Warte ab, bis dein*e Gesprächspartner*in das Thema von sich aus anspricht – in der Regel wird das Gehalt als einer der letzten Punkte aufgegriffen. Mit der Aufforderung "Nennen Sie uns doch bitte Ihre Gehaltsvorstellungen" bist nun du an der Reihe, die Gehaltsfrage souverän zu beantworten.

Tipp: Sprich mit Kollegen oder auch dem Vorgesetzten über das Timing

Besser: Sieh dir die Zahlen deines Unternehmens an. Geht es deiner Firma finanziell gut? Läuft das Geschäft? Manchmal gibt es auch bestimmte Zeiten im Jahr die sich besser oder schlechter für eine Gehaltsverhandlung eignen, z.B. der Herbst, wenn über neue Jahresbudgets verhandelt wird kann in manchen Unternehmen ein guter Zeitpunkt sein. Hab außerdem ein Auge auf deine Führungskraft: Ein entspannter Tag, an dem die Person gute Laune hat, ist perfekt für die Frage nach einem Gehaltsgespräch.

Den eigenen Marktwert herausfinden - so habe ich mich informiert

Häufig findet man in Artikeln den Tipp sich über seinen Marktwert zu informieren, weiß aber überhaupt nicht wie und wo das geht. Hier ein paar Tipps:

FAQ – häufig gestellte Fragen

Wie geht man in die Gehaltsverhandlung?

Bereite dich gut auf deine Gehaltsverhandlung vor. Überlege dir, welche Summe du nennen willst und orientiere dich dabei an den gängigen Gehältern. Verkaufe dich nicht unter Wert, aber poker auch nicht zu hoch.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Gehaltsverhandlung zu gehen?

Es gibt verschiedene Zeitpunkte, die sich für eine Gehaltsverhandlung eignen. Das Ende der Probezeit oder dein 1. Jahr im Job sind gute Anlässe. Aber auch Meilensteine und erzielte Erfolge, die das Unternehmen dir zu verdanken hat, können Grund für eine Gehaltsverhandlung sein. Achte jedoch trotzdem darauf, die Gehaltserhöhung nicht zu oft zu fordern.

Wie oft solltest du in die Gehaltsverhandlung gehen?

Wie oft du eine Gehaltserhöhung einfordern solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Orientieren kannst du dich an der 1-Jahres-Spanne. Du kannst also guten Gewissens ein Jahr nach deiner letzten Gehaltsverhandlung eine erneute Gehaltserhöhung einfordern. Wie bereits erwähnt, gibt es aber auch Anlässe, die in der Zwischenzeit eine Gehaltserhöhung rechtfertigen.

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