Hannah Yeboah
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Die Schule fast geschafft? Du stehst vor der großen Frage, wie es weitergehen soll? Eigentlich möchtest du studieren, aber die praktische Erfahrung einer Ausbildung möchtest du auch nicht missen? Dann könnte ein duales Studium genau das Richtige für dich sein. Es kombiniert das Beste aus beiden Welten: die theoretischen Grundlagen eines Hochschulstudiums und die direkte Anwendung des Gelernten in der Praxis. Doch wie funktioniert das eigentlich genau, und welche Vorteile bietet es? Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen!
Ein duales Studium wird durch enge Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen realisiert. Studierende wechseln zwischen Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen im Unternehmen. Ganz einfach gesagt: Es verbindet Theorie und Praxis zu einer unschlagbaren Kombination. Du studierst an einer Hochschule oder Akademie und sammelst gleichzeitig wertvolle Berufserfahrung in einem Unternehmen. Der Clou? Theorie und Praxis wechseln sich in festgelegten Intervallen ab – mal sitzt du im Hörsaal und lernst die theoretischen Grundlagen, mal bist du mitten im Arbeitsalltag und kannst dein Wissen direkt anwenden. So bekommst du nicht nur einen Studienabschluss, sondern auch jede Menge praktische Erfahrung – ein echter Vorteil, wenn es später um den Berufseinstieg geht! Dabei können unterschiedliche Modelle gewählt werden:
Du strebst ein Studium im Bereich Wirtschaft an? Super, duale Studiengänge sind hier besonders verbreitet. Dazu gehören zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre (BWL), Marketing, Finanzwesen oder auch Logistik. Auch in Technikberufen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Informatik gibt es viele duale Studiengänge. Weitere beliebte Bereiche sind das Gesundheits- und Sozialwesen (z. B. Pflegewissenschaften, Soziale Arbeit), Handel, Verwaltung und Medien. Weniger häufig findet man duale Studiengänge in den Geisteswissenschaften, da diese Fächer oft nicht so eng an praktische Berufsfelder gebunden sind.
Ein duales Studium zahlt sich langfristig aus – vor allem in bestimmten Branchen, die gefragte Berufe mit hohen Einstiegsgehältern bieten. Besonders lukrativ sind duale Studiengänge in den Bereichen Ingenieurwesen und Informatik. Absolventi*nnen, die nach einem dualen Studium als Entwicklungsingenieur*in oder Elektroingenieur*in tätig werden, können sich über attraktive Gehälter freuen. Einstiegsgehälter liegen hier bei etwa 54.500 € Auch in der IT locken Berufe wie Information Security Officer mit einem Einstiegsgehalt von 57.750 €, Data Scientist (54.750 € Einstiegsgehalt) oder Penetration Tester (54.000 € Einstiegsgehalt) mit überdurchschnittlichen Einstiegsgehältern.
Ein duales Studium bietet verschiedene Modelle, die sich an unterschiedlichen Bedürfnissen und Zielen orientieren. Die wichtigsten Varianten sind
Das ausbildungsintegrierende Modell kombiniert ein Hochschulstudium mit einer klassischen Berufsausbildung, die mit einem IHK- oder HWK-Abschluss endet. In diesem Modell bist du sowohl an der Hochschule als auch im Ausbildungsbetrieb tätig. Das macht es besonders anspruchsvoll, da du nicht nur theoretische Studieninhalte, sondern auch die Anforderungen einer Berufsausbildung bewältigen musst. Am Ende hast du sowohl einen akademischen Grad als auch einen anerkannten Ausbildungsabschluss – ein attraktives Doppelqualifikationsmodell.
Ein IHK- (Industrie- und Handelskammer) oder HWK-Abschluss (Handwerkskammer) ist ein offizieller Abschluss, den man am Ende einer Ausbildung in Deutschland bekommt. Die IHK ist für Berufe in Bereichen wie Handel, Industrie und Dienstleistungen zuständig, während die HWK handwerkliche Berufe betreut. Beide prüfen, ob man genug gelernt hat und die wichtigen Fähigkeiten für den Beruf hat. Mit diesem Abschluss kann man in seinem Beruf arbeiten und hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Lisa entscheidet sich nach ihrem Abitur für ein duales Studium im Bereich Maschinenbau. Sie absolviert parallel zur Theorie an der Hochschule eine Ausbildung zur Industriemechanikerin in einem mittelständischen Unternehmen. Während sie an der Hochschule Module wie Mathematik, Mechanik und Werkstoffkunde belegt, erlernt sie im Unternehmen praktische Fertigkeiten wie das Bedienen von Maschinen und das Montieren von Bauteilen. Nach dreieinhalb Jahren hält Lisa nicht nur ihren Bachelor of Engineering in der Hand, sondern auch ihren IHK-Abschluss als Industriemechanikerin.
Das praxisintegrierende Modell legt den Fokus auf praktische Erfahrungen im Unternehmen, jedoch ohne eine zusätzliche Berufsausbildung. Hier wechseln sich Studien- und Praxisphasen ab, wodurch du die im Studium erlernte Theorie direkt im Berufsalltag anwenden kannst. Dieses Modell ist ideal für diejenigen, die praxisnah arbeiten möchten, ohne sich den zusätzlichen Anforderungen einer klassischen Ausbildung zu stellen.
Lisa entscheidet sich nach ihrem Abitur für ein praxisintegrierendes duales Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. In diesem Modell arbeitet sie während des Studiums regelmäßig in einem Unternehmen, das ihr praxisnahe Aufgaben in der Produktion und Logistik überträgt. Sie studiert an der Hochschule die theoretischen Grundlagen zu Themen wie Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften. Die Praxisphasen im Unternehmen ermöglichen es ihr, das Gelernte sofort umzusetzen, etwa bei der Optimierung von Produktionsprozessen. Nach drei Jahren hat Lisa nicht nur ihren Bachelor of Science in Wirtschaftsingenieurwesen, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen in einem internationalen Unternehmen gesammelt.
Dieses Modell richtet sich speziell an Berufstätige, die bereits im Arbeitsleben stehen und sich neben ihrem Job akademisch weiterqualifizieren möchten. Die Studieninhalte sind darauf ausgelegt, die Berufserfahrung zu ergänzen und neue Karrieremöglichkeiten zu eröffnen. Du bleibst während des Studiums in deinem Unternehmen angestellt, oft in Teilzeit, und besuchst die Hochschule beispielsweise abends, am Wochenende oder in Blockphasen.
Lisa arbeitet bereits nach ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin in einem Unternehmen und entscheidet sich, berufsbegleitend einen Master of Engineering im Bereich Maschinenbau zu machen. Sie arbeitet weiterhin in Vollzeit in ihrem Unternehmen, in dem sie an der Entwicklung neuer Maschinen beteiligt ist. Das Studium erfolgt in Blockphasen, so dass Lisa an einigen Wochenenden und während der Ferien an der Hochschule ist, um sich weiterzubilden. Das berufsbegleitende Studium ermöglicht es ihr, ihre praktischen Erfahrungen mit akademischem Wissen zu erweitern, was ihre beruflichen Perspektiven und Aufstiegschancen verbessert.
Ein duales Studium dauert in der Regel drei bis vier Jahre, also sechs bis acht Semster. Studiengänge, die eine Ausbildung integrieren, können etwas länger dauern, da du zusätzlich den Ausbildungsabschluss erwirbst.
Um ein duales Studium aufnehmen zu können, müssen Bewerberinnen und Bewerber bestimmte Anforderungen erfüllen, die sowohl schulische als auch persönliche Aspekte umfassen:
Der Einstieg in ein duales Studium beginnt mit einer Bewerbung, die entweder direkt beim Unternehmen oder an einer Hochschule erfolgt. Nach einem erfolgreichen Auswahlverfahren schließt du einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag ab, der die Rahmenbedingungen für deine Praxisphasen festlegt.
Das duale Studium kombiniert Theoriephasen an der Hochschule oder Berufsakademie mit Praxisphasen im Unternehmen. In den Theoriephasen erwirbst du wissenschaftliches Fachwissen, das du in den Praxisphasen direkt anwenden kannst. Der Wechsel erfolgt je nach Modell im Wochen-, Monats- oder Blockrhythmus.
Während der Praxisphasen arbeitest du oft an eigenständigen Projekten, die eng mit den betrieblichen Abläufen verknüpft sind. Auch die Abschlussarbeit wird häufig in Kooperation mit dem Unternehmen erstellt und behandelt ein praxisnahes Thema, das für deine berufliche Zukunft relevant ist.
Nach drei bis vier Jahren schließt du das duale Studium mit einem Bachelorabschluss ab, beispielsweise in Programmen wie BWL, Ingenieurwissenschaften, Informatik, Sozialpädagogik oder Gesundheitsmanagement. Einige duale Studiengänge bieten zudem die Möglichkeit, anschließend einen Masterabschluss zu erwerben, oft in spezialisierten Bereichen wie Wirtschaftspsychologie, Data Science oder Projektmanagement. So bist du gleichzeitig akademisch qualifiziert und beruflich erfahren – eine ideale Grundlage für den Berufseinstieg.
Die Bewerbung für ein duales Studium unterscheidet sich je nach Hochschule und Unternehmen. Grundsätzlich benötigst du für die Teilnahme an einem dualen Studium einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag mit einem Unternehmen, das dich während der Praxisphasen betreut. Je nach Studienmodell gibt es zwei gängige Wege:
In den meisten Fällen bewirbst du dich zunächst bei einem Unternehmen, das duale Studienplätze anbietet. Diese Unternehmen arbeiten häufig mit bestimmten Hochschulen oder Berufsakademien zusammen, bei denen du später dein Studium aufnimmst. Der Vorteil dieses Ansatzes: Du kannst dich gezielt für ein Unternehmen entscheiden, das dir interessante Ausbildungs- oder Praktikumsinhalte bietet.
Sobald du eine passende Stelle gefunden hast, bewirbst du dich mit deinen Unterlagen direkt beim Unternehmen. Nach einer erfolgreichen Bewerbung erhältst du einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag, mit dem du dich bei der kooperierenden Hochschule einschreiben kannst. Bei uns findest du übrigens auch Tipps für deine Bewerbung in deinem Wunschbetrieb findest du hier.
Einige Hochschulen – vor allem private Einrichtungen – bieten ein umgekehrtes Bewerbungsverfahren an. Hier bewirbst du dich zunächst direkt bei der Hochschule um einen Studienplatz. Sobald du das Bewerbungsverfahren und mögliche Eignungstests erfolgreich abgeschlossen hast, suchst du dir einen passenden Ausbildungsbetrieb.
Oftmals arbeiten diese Hochschulen bereits mit Partnerunternehmen zusammen, bei denen du dich bewerben kannst. In manchen Fällen ist es auch möglich, ein Unternehmen außerhalb der Kooperationen der Hochschule zu finden. Wichtig ist, dass die Praxisphasen im Studium den Anforderungen der Hochschule entsprechen. Informiere dich daher vorab über die Voraussetzungen, um Zeit und Mühe zu sparen.
Hochschultypen, bei denen du ein duales Studium absolvieren kannst, sind:
Ein duales Studium ist oft günstiger als ein normales Studium, weil du währenddessen von deinem Unternehmen Gehalt bekommst. Wie viel das ist, hängt von der Firma und der Branche ab, aber meist sind es mehrere Hundert € im Monat. Manche Unternehmen übernehmen auch Studiengebühren oder andere Kosten, wie für Lernmaterialien oder Fahrten. Trotzdem musst du mit Ausgaben für Miete, Essen oder Versicherungen rechnen. Insgesamt ist ein duales Studium aber für viele eine gute Wahl, weil du schon Geld verdienst und oft weniger Studienkosten hast.
Du kannst während eines dualen Studiums BAföG beantragen, insbesondere für die Theoriephasen an der Hochschule. Voraussetzung ist, dass die Einkommensgrenzen deiner Eltern nicht überschritten werden. Allerdings wird das Gehalt, das du im dualen Studium von deinem Ausbildungsbetrieb erhältst, auf deinen BAföG-Anspruch angerechnet, was die Förderungshöhe reduzieren oder sogar dazu führen kann, dass kein Anspruch besteht. Informiere dich daher vorab genau über die Anrechnungsvorschriften und prüfe, ob BAföG in deinem Fall eine sinnvolle Unterstützung darstellt.
Ein duales Studium kombiniert ein Hochschulstudium mit praktischer Arbeitserfahrung im Unternehmen.
Ja, du erhältst ein monatliches Gehalt, das je nach Unternehmen und Studiengang variiert.
Die Regelstudienzeit liegt bei drei bis vier Jahren.
Eine Ausbildung ist rein praktisch und führt zu einem Berufsabschluss, während das duale Studium zusätzlich einen akademischen Abschluss (Bachelor) vermittelt.
Das duale Studium ist eine hervorragende Wahl, wenn du Theorie und Praxis verbinden möchtest. Es ist besonders geeignet für diejenigen, die frühzeitig ins Berufsleben einsteigen wollen und dabei Wert auf finanzielle Sicherheit legen. Branchen wie Wirtschaft, Technik, IT und Gesundheit bieten zahlreiche Möglichkeiten.
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